Selena Müller tok Talk
Selena Müller trinkt bei den Podcast-Aufnahmen zum Thema Cannabis-Legalisierung einen Tee – als Naturheilmittel gegen Erkältungserscheinungen. Morgens aber muss es ein Energydrink sein.
Pforzheimer Zeitung
Pforzheim
PZ-Podcast mit Selena Müller: Warum sich das Cannabis-Verbot in Rauch auflösen sollte
  • Dominik Türschmann

„Weil alle saufen, sollen jetzt auch alle kiffen.“ Diesen Satz hatte TV-Moderator Markus Lanz vor ein paar Monaten in seiner Talkshow dem Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach an den Kopf geworfen. Doch wird man mit solchen provokanten und banalen Aussagen dem komplexen Thema Cannabis-Legalisierung gerecht? Bei „Äh, wie jetzt? – der tok-Talk“ spricht Gastgeber Thomas Kurtz mit Schulsozialarbeiterin Selena Müller über den Sinn von Cannabis-Verboten und einer Legalisierung dieser Droge.

Die ehemalige Streetworkerin und Drogenberaterin weiß: Immer mehr Menschen sehen zwischen Cannabis und dem gesellschaftlich akzeptierten, legalen Alkohol keinen Unterschied mehr. Der Genuss beider Drogen kann gefährlich sein – insbesondere für Jugendliche. Die Liste der Gewalttaten unter Alkoholeinfluss ist allerdings deutlich länger als die Liste handgreiflicher Aktionen nach dem Rauchen eines Joints. Und die auf der Theresienwiese während des Oktoberfestes herumliegenden jungen Bierleichen oder die Prügeleien unter angetrunkenen Fußballfans zeigen ebenfalls, dass Alkohol ein gesellschaftliches Problem ist.

Legalisierung mit positiven Aspekten

Warum aber ist der Genuss von Cannabis bislang noch verboten? Selena Müller sieht eine Legalisierunjg eher positiv. Als mit der Drogenproblematik vertraute Insiderin kennt sie natürlich die Sorgen und Ängste der Legalisierungsgegner. Aber weil sie als Schulsozialarbeiterin den direkten und vertrauensvollen Draht zu jungen Menschen hat und ihr Denken und Handeln versteht, weiß sie auch, welche negativen Folgen das bestehende Verbot mit sich bringt. Und so sieht sie mehr Chancen, mehr positive Effekte für junge Menschen, wenn sich das Cannabis-Verbot in Rauch auflösen sollte: die Kriminalisierung und gefährliche Beimengungen entfallen, das Geld, das der Staat durch den Verkauf verdient, soll Aufklärung und Prävention zufließen. Und vielleicht lockt dann auch nicht mehr der Reiz des Ausprobierens.

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Kurtz spricht im Zwei-Wochen-Rhythmus mit Menschen aus der Goldstadt Pforzheim, die durch schöne Dinge wie Schmuck, 50er-Jahre-Architektur und Leichtgewichts-Boxer bekannt wurde, und die stündlich im Radio genannt wird – unter anderem wegen der A8-Staus. Seine Gesprächspartner kommen auch aus dem umliegenden Enzkreis, wo die Welt noch in Ordnung ist zwischen Weltkulturerbe-Kloster, Nordschwarzwald-Grün, Weinbergen und Maultaschen mit Kartoffelsalat. Bei „Äh, wie jetzt?“ werden tiefenentspannt diverse Erlebnisse, Eigenarten, Lebenspläne und, äh… kleine Geheimnisse abgefragt.

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