Bei einer Frau aus Wildberg wurde das Coronavirus nachgewiesen.
K. Schwebke (https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Wildberg_(Wuerttemberg)_-_Kernstadt.jpg), „Wildberg (Wuerttemberg) - Kernstadt“, https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/legalcode
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Zweiter Corona-Fall im Kreis Calw: Erkrankte Frau und 14 Kontaktpersonen in häuslicher Isolation - Erste Infektion im Kreis Freudenstadt
  • sw/pm

Kreis Calw. Im Landkreis Calw gibt es einen zweiten bestätigten Corona-Fall: Wie das Landratsamt am Montagnachmittag mitteilte, wurde das Virus bei einer Frau aus der Stadt Wildberg nachgewiesen.

"Wie sie sich angesteckt hat, konnte noch nicht abschließend ermittelt werden", heißt es in einer Pressemitteilung des Landkreises. Nach Abstimmung mit ihrem Hausarzt war sie vergangene Woche im ambulanten Diagnosezentrum in Neubulach getestet worden. Die Erkrankte weise aktuell leichte Symptome auf und befinde sich ebenso wie 14 Kontaktpersonen für zwei Wochen in häuslicher Isolation. "Die Betroffenen werden regelmäßig nach ihrem Gesundheitszustand befragt bzw. im ambulanten Diagnosezentrum in Neubulach auf eine etwaige Infektion mit dem neuartigen Coronavirus (SARS-CoV-2) hin untersucht", teilt die Kreisverwaltung mit.

Einen vermeintlichen dritten Fall im Kreis Calw meldete am Montagabend das Sozialministerium. Jedoch erklärte das Landratsamt auf PZ-Nachfrage, dass die Person zwar ebenfalls in Neubulach positiv getestet wurde, allerdings aus dem Kreis Freudenstadt stamme. Das Sozialministerium korrigierte seine Meldung am Dienstagmorgen.

Unter der Rufnummer (07051) 160-160 hat das Landratsamt Calw ein Infotelefon eingerichtet, an das sich Reiserückkehrer und Rat suchende Bürgerinnen und Bürger bei Fragen zum neuartigen Coronavirus wenden können. Die Hotline ist montags bis freitags von 8 bis 18 Uhr besetzt. Die Infohotline des Landesgesundheitsamts ist täglich zwischen 9 und 18 Uhr telefonisch unter (0711) 904-39555 erreichbar.

Bisherige Corona-Fälle im Enzkreis und im Kreis Calw

Vor drei Tagen - Freitag - war der erste entsprechende Fall im Kreis Calw bestätigt worden: Ein 29-jähriger Mann aus der Stadt Haiterbach hatte sich im Rahmen eines Aufenthalts in einem Fußballtrainingscamp in Sirmione (Lombardei, Italien) mit dem neuartigen Coronavirus (SARS-CoV-2) infiziert. 

Am Samstag folgte dann die erste Bestätigung aus dem Enzkreis: Ein Familienvater aus Niefern-Öschelbronn ist infiziert.

Doch es gibt auch gute Nachrichten: Die Stadtverwaltung Pforzheim teilte am Montagmittag mit, dass es zu dem Zeitpunkt weiterhin keine Corona-Infektion in Pforzheim gab. Damit gehört die Goldstadt zu den wenigen Stadt- und Landkreisen in Baden-Württemberg, in der das Coronavirus noch nicht nachgewiesen wurde. Die Kinder des erkrankten Niefern-Öschelbronners wurden für zwei Wochen aus dem Schulbetrieb am Theodor-Heuss-Gymnasium herausgenommen. Oberbürgermeister Peter Boch informierte sich am Montag telefonisch bei der Schule, die weiterhin normalen Schulbetrieb durchführt: „Wir sind im ständigen Austausch mit dem Gesundheitsamt und entscheiden auf der Basis von Fakten. Der Verwaltungsstab der Stadt steht in engem Austausch mit allen Beteiligten und stellt alle operativ notwendigen Handlungen sicher."

Weiterhin gelten die folgenden generellen Hinweise, über die auch das Landratsamt Calw erneut informiert

Personen, die bei sich eine Infektion mit dem neuartigen Coronavirus (SARS-CoV-2) vermuten, also Symptome wie Husten, Schnupfen und/oder Niesen aufweisen und sich in den zurückliegenden 14 Tagen in einem vom Robert-Koch-Institut ausgewiesenen Risikogebiet aufgehalten haben oder Kontakt zu einer am neuartigen Coronavirus erkrankten Person hatten, sollten unbedingt ihren Hausarzt anrufen. Bei schwerwiegenden Symptomen ist auch außerhalb regulärer Sprechzeiten die bundesweite Rufnummer 116 117 des kassenärztlichen Notdiensts erreichbar. Im Gespräch sollten mutmaßlich infizierte Personen auf ihren Aufenthalt in einem Risikogebiet oder auf den Kontakt zu einer am neuartigen Coronavirus erkrankten Person hinweisen. Dann erfolgt die Abstimmung zum weiteren Vorgehen.

Von einem unangekündigten bzw. unaufgeforderten Besuch beim Hausarzt oder Erscheinen im Krankenhaus sollte unbedingt abgesehen werden.

Bis zur Klärung des tatsächlichen Erregers sollten die betreffenden Personen zudem Kontakte zu anderen Menschen auf das Nötigste reduzieren und zu Hause bleiben.

Eine Untersuchung (Nasen-Rachen-Abstrich) im ambulanten Diagnosezentrum in Neubu-lach ist ausschließlich nach vorangegangener Abstimmung mit dem Hausarzt bzw. erfolg-ter Anmeldung bei der Abteilung Gesundheit und Versorgung des Landratsamts Calw möglich. Personen, die ohne vorherige Abstimmung anreisen, werden abgewiesen.

Sofern sich der Infektionsverdacht bestätigt, werden alle Personen ermittelt, mit denen der Patient seit der Ansteckung Kontakt hatte. Diese werden angerufen und nach etwaigen Symptomen befragt. Zudem wird eine häusliche Quarantäne angeordnet.

Die Ansteckung verläuft in erster Linie über Tröpfcheninfektion. Um einer Ansteckung vorzubeugen, sollten die Hygienemaßnahmen, welche auch zur Vermeidung anderer Infektionskrankheiten gelten, berücksichtigt werden. Hierzu zählen z.B. regelmäßiges Händewaschen, der Verzicht auf das Hän-deschütteln, Abstand halten oder das Niesen und Husten in die Armbeuge.

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