Ein paar Dutzend folgten dem Demonstrationsaufruf von Organisator Michael Schreyer, der eine Aufhebung der Corona-Regelungen und eine Rückkehr zur Normalität erreichen will. Foto: Meyer
Pforzheim
Gegner der Corona-Schutzmaßnahmen protestierten auf dem Pforzheimer Marktplatz - mit Mindestabstand
  • Thomas Kurtz
  • Marek Klimanski

Pforzheim. Mit etwas zögerlich angestimmten „Wir sind das Volk“-Rufen und einer Mantra-ähnlich vorgetragenen „Grundgesetz, Grundgesetz“-Formel hat am Samstagnachmittag eine Demonstration auf dem Pforzheimer Marktplatz um Aufmerksamkeit gebuhlt. Nach ersten Polizeiangaben sollen es 50 bis 80 Personen gewesen sein, die sich gegen die Corona-Maßnahmen der Bundesregierung ausgesprochen haben.

Laut Organisator Michael Schreyer waren es 100 Personen, die dagegen protestierten, dass unter anderem das Corona-Kontaktverbot „das gesellschaftliche Leben zum Erliegen gebracht“ habe. Aber um diese Regelungen zum Schutz vor einer ungezügelten Ausbreitung des Coronavirus kamen auch die Demonstranten nicht herum. Zwischen den Ansprachen und Parolen verwies die Polizei noch einmal darauf, dass die doch etwas zu eng aufgerückten Demonstrationsteilnehmer einen Mindestabstand von 1,50 Meter einnehmen müssen.

Die kurze Absprache bezüglich der Einhaltung des Mindestabstands musste während der Demonstration noch einmal aus Sicht der Polizei aufgefrischt werden. Foto: Klimanski

Organisator Michael Schreyer erklärt gegenüber der PZ, die Forderung seiner Kundgebung sei die einer Rückkehr zur Normalität. Wer Angst vor der Epidemie habe, solle sich im Internet informieren.  Ferner wurden die Grundrechte-Artikel zu Meinungs- und Religionsfreiheit und dem Schutz der Familie sowie der Rechte der Erziehungsberechtigten vorgelesen, was mit eben jenen „Grundgesetz, Grundgesetz“-Rufen begleitet wurde. Passend zur Virusproblematik kam auch eine Impfgegnerin zu Wort.

Kurios: Unter den Teilnehmern standen hiesige Funktionäre der „Linken“, aber auch Teilnehmer der Nazi-Fackelmahnwache am 23. Februar. Neben den zuletzt auf rechtspopulistischen Demonstrationen aus den letzten DDR-Tagen kopierten „Wir sind das Volk“-Rufen hat ein kleiner Teil der Demonstranten das in linker Tradition stehende Lied „Die Gedanken sind frei“ gesungen.

Nicht mehr ganz so frei fühlte sich nach dem Ende der etwa halbstündigen Veranstaltung ein daran teilnehmender Radfahrer, der nach einem Wortgefecht mit Polizisten und mutmaßlichen Widerstandshandlungen zu Boden gebracht und in Gewahrsam genommen wurde. Mehr Details dazu wird es erst später geben.

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