Kümmern sich um aussteigewillige Prostituierte: Chawanna Keil, Meltem Sahbaz (von links), Anita Galuschek, Claudia Jancura (von rechts), in der Mitte der Grünen-Landtagsabgeordnete und arbeitspolitische Sprecher Felix Herkens. Foto: Meyer
Pforzheim
Auf der Suche nach Alternativen zur Prostitution in Pforzheim
  • Olaf Lorch-Gerstenmaier

Pforzheim. Fünf paritätische Mitgliedsorganisationen in Baden-Württemberg – mit Fördermitteln der EU – wollen Prostituierten Alternativen zum horizontalen Gewerbe aufzeigen. In Pforzheim und dem Enzkreis realisieren die Aidshilfe und Q-Prints & Service das gemeinsame Projekt "Aspasia Q" innerhalb des Netzwerks "Works".

Claudia Jancura, Leiterin der Aids-Hilfe, und ihre Mitarbeiterin Chawanna Keil räumen ein, man brauche viel Geduld, um das Vertrauen der Sexarbeiterinnen zu gewinnen, Interesse an einer beruflichen Umorientierung zu wecken und die Frauen zu motivieren. Bausteine sind unterem Sprachkurse und Selbstbehauptungstraining.

Rund 100 Prostituierte in etwa 30 Betrieben – vom Bordell bis zur Terminwohnung – gebe es in Pforzheim, sagt Jancura. Ein weites Feld für die aufsuchende Arbeit.

In Baden-Württemberg waren 2019 knapp 5000 Prostituierte registriert – die tatsächliche Zahl der zu rund 80 Prozent ausländische (davon die Hälfte aus Rumänien, Ungarn und Bulgarien) dürfte beim Fünffachen liegen.

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