Der Groß- und Einzelhandel bleibt unter Auflagen zur Hygiene, zur Steuerung des Zutritts und zur Vermeidung von Warteschlangen insgesamt geöffnet.
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Lange Schlangen und strengere Maskenpflicht? Das ändert sich nun für Supermärkte
  • pz/glomex/dpa

Der neu beschlossene "Lockdown Light" in Deutschland bringt harte Maßnahmen mit sich, unter anderem die Schließung von Gastronomie, Hotels, Kinos und Theatern. Aber auch für den Groß- und Einzelhandel gibt es Auflagen. In den Geschäften darf sich allerdings nicht mehr als ein Kunde pro zehn Quadratmetern Verkaufsfläche aufhalten.

Was das für Supermärkte in Deutschland bedeuten könnte, sehen Sie im Video.

Die jüngsten Entscheidungen über weitere drastische Corona-Auflagen sind nach Ansicht von Landesverbraucherminister Peter Hauk (CDU) kein Anlass für hektische Einkäufe. «Die Versorgung der Menschen ist sichergestellt», sagte der Minister am Freitag. «Für Hamsterkäufe gibt es keinen Grund.» Eine gewisse Lagerhaltung sei zwar zu jeder Zeit wichtig. «Alles, was darüber hinausgeht, ist weder nötig, noch vernünftig», sagte Hauk. Die bundesweit geltenden Einschränkungen sollen am Montag in Kraft treten und vier Wochen lang gelten. 

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Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier sieht keinen Anlass für Sorgen vor neuen Versorgungsengpässen in der Corona-Pandemie. Im Frühjahr seien «Lieferschwierigkeiten dadurch entstanden, dass Lastwagen an der Grenze im Stau standen oder Regale im Supermarkt durch Hamsterkäufe leergeräumt wurden», sagte der CDU-Politiker den Zeitungen der Funke Mediengruppe. «Ich bin davon überzeugt, dass wir auch hier viel aus der ersten Welle der Pandemie gelernt haben und keine Wiederholung erleben werden.»

Das gilt nach seinen Worten auch für Mund-Nasen-Bedeckungen. Er gehe davon aus, «dass genügend Masken zu jedem Zeitpunkt vorhanden sein werden», sagte Altmaier. Das Ziel, zehn Milliarden Masken im Jahr herzustellen, «werden wir erreichen». Die Produktion von Filtervlies sei «herausragend gesteigert» worden.

Für den Psychologen Stephan Grünewald vom Kölner Rheingold-Institut, das mit tiefenpsychologischen Interviews die Stimmung in der Bevölkerung zu ergründen versucht, ist dieses Kaufverhalten durchaus nachvollziehbar. «Auslöser der Hamsterkäufe ist ein großes Ohnmachtsgefühl. Wir sind einer Bedrohung ausgesetzt, die wir nicht sehen oder fühlen können, und gegen die wir nur wenig tun können. Das halten wir Menschen am schlechtesten aus», sagt er. Mit den Hamsterkäufen demonstriere der Verbraucher sozusagen seine Handlungsfähigkeit. «Mit den Hamsterkäufen rüsten wir auf gegen unsere Ohnmacht: die Amerikaner mit Waffen, wir mit Reinigungsmitteln und Toilettenpapier.»

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