Die Schweiz außer Rand und Band: Ausgelassen feiern die Büchenbronner ihren WM-Titel. Foto:Ripberger

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Kids-WM: SV Büchenbronn feiert als Schweiz Finalsieg nach Neunmeterschießen
  • Nico Roller

Königsbach-Stein. Wieder bilden sie einen Kreis, die Spieler des SV Büchenbronn. Wieder rufen sie ihren Schlachtruf. Der aber hat bei der PZ-Kids-WM nichts mit ihrem Heimatverein zu tun. Nein: „Hopp Schwiiz“ wird da gebrüllt – schließlich treten die Büchenbronner E-Junioren für die Eidgenossen an. Und das mit dem größtmöglichen Erfolg.

Bei dem Turnier am Samstag und Sonntag haben sie den WM-Titel geholt. Den Pokal reckten sie am Sonntag auf dem Sportplatz in Stein nach einer spannungsgeladenen Partie gegen Saudi-Arabien (FC Nöttingen) in die Höhe. In der regulären Spielzeit von zwölf Minuten fiel kein Tor, auch nicht in der fünfminütigen Verlängerung. Es kam zum Neunmeterschießen. Die Schweiz traf dreimal, Saudi-Arabien einmal. Der entscheidende Schuss kam vom zehnjährigen Ricardo. „Ich war sehr aufgeregt, bevor ich den Neunmeter geschossen habe“, gab er hinterher zu: „Ich habe an nichts gedacht, sondern einfach geschossen.“ Und es hat geklappt: Wenige Minuten später hielten Ricardo und seine Teamkollegen jubelnd den Pokal in den Händen. Die Gegner seien stark gewesen, „aber wir haben uns durchgekämpft“, sagte Ricardo. „Wir freuen uns sehr, dass wir gewonnen haben.“

Platz drei ging an Mexiko (1. CfR Pforzheim), das sich im kleinen Finale mit 3:1 gegen Dänemark (FC Dietlingen) durchsetzte. Insgesamt traten bei der Kids-WM auf dem Steiner Sportplatz am Wochenende knapp 400 E-Junioren aus der Region in 32 Mannschaften gegeneinander an. Jedem Team war ein Land zugelost worden. Die Eltern und Fans der Nachwuchskicker stellten sich beim Anfeuern darauf ein. „Wir haben uns lange überlegt, wie wir unsere Kinder unterstützen können“, sagten zum Beispiel Melanie Kaburek und Nicole Semmler. Ihre Sprösslinge vom FC Dietlingen hatten nämlich Dänemark zugelost bekommen. Zusammen mit den anderen Eltern besorgten die beiden Trommeln, Luftballons und Fahnen – und die Frauen lackierten sogar ihre Fingernägel rot-weiß. „Unser Slogan ist: We are red, we are white, we are Danish dynamite.“ Ein Spruch, der an beiden Tagen auf dem gesamten Sportgelände immer wieder zu hören war.

Auch viele andere Eltern hatten sich einiges einfallen lassen: Kuhglocken wurden geläutet, Wikingerhelme aufgesetzt und Vuvuzelas geblasen. Besonders eindrucksvoll war dabei das immer wiederkehrende „Huh“ aus Island, wofür der FV Knittlingen letztlich mit dem Stimmungspreis geehrt wurde – einem 100 Gramm schweren Silberbarren, gestiftet von der Sparkasse Pforzheim Calw.

Mehr als 1000 Menschen kamen an beiden Tagen. Für Manuel Roser hätte es nicht besser laufen können: Man sei sehr zufrieden, sagte der stellvertretende Fußball-Vorsitzende der TG Stein, auf deren Gelände die Kids-WM stattfand: „Die Stimmung unter den Zuschauern ist sensationell gut. Von den Gästen haben wir nur positive Resonanz bekommen.“ Auch von den Trainern gab es lobende Worte: „Die Jungs haben hier Spaß gehabt und unsere Fans und Eltern haben eine echt geile Stimmung gemacht. Das war das Wichtigste“, meinten Udo Simon und Silas Wittig, nachdem ihre Schützlinge als Isländer im Achtelfinale nach dem 24. Elfmeter gegen Frankreich (SV Huchenfeld) ausgeschieden waren.

Aber auch wer draußen war, musste nicht direkt heimfahren: Eine Hüpfburg lud zum Toben ein, der CVJM Stein bot Süßes, Dosenwerfen und Armbrustschießen an. Und am Ende bekam jeder Spieler einen kleinen Pokal und ein Handtuch überreicht – egal, wie weit er mit seinem Team gekommen war.

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