Herzlichen Glückwunsch: Renate und Klaus Buchter aus Gräfenhausen feiern nach 70 gemeinsamen Ehejahren ihre Gnadenhochzeit.

Nico Roller
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„Wir gehören zusammen“: Die Buchers feiern Gnadenhochzeit in Gräfenhausen
  • Nico Roller

Birkenfeld-Gräfenhausen. Einst haben sie sich durch einen Zufall kennengelernt – inzwischen sind sie seit 70 Jahren verheiratet und immer noch glücklich. Am Dienstag haben Renate und Karl Buchter aus Gräfenhausen ihre Gnadenhochzeit gefeiert.

 „Wir gehören zusammen, wir halten zusammen, als wären wir eine Person“, sagt Renate Buchter.

„Es ist selbstverständlich, dass wir beieinander sind.“

Sie und ihr Mann Karl sind beide im Krieg aufgewachsen, beide haben viel Not erlebt. Er wurde 1931 in Gräfenhausen geboren, sie ein Jahr später in Nußbaum. Er hat eine Ausbildung zum Kettengoldschmied absolviert, sie zur kaufmännischen Angestellten in einem Autohaus. Nicht einfach sei die Lehrzeit damals gewesen, erzählt Karl Buchter: Bei Wind und Wetter sei er mit dem Fahrrad zur Arbeit gefahren, im Winter bei Schnee mit dem Ittersbacher Bähnle. Der Fußweg zur Haltestelle dauerte damals bis zu 45 Minuten.

Als Lehrling half er, Ruinenteile einzureißen und Backsteine zu putzen, um einen Anbau am Firmengebäude zu ermöglichen. Nach der Lehre bildete sich Karl Buchter in anderen Betrieben weiter, kehrte dann aber wieder in seine Lehrfirma zurück. Renate hat er 1950 kennengelernt, zufällig: Nachdem eine Freundin ihr davon erzählt hatte, gratulierte sie ihm zu seinem 19. Geburtstag – „einfach so, ohne mir groß etwas dabei zu denken“. Doch dabei blieb es nicht.

Fest im Gasthaus "Rössle"

Denn später, bei einem Fest zum Ortsjubiläum, trafen sie sich in Nußbaum wieder. Danach sahen sie sich öfter und er besuchte sie mit dem Fahrrad in ihrem Heimatort. Ein Jahr dauerte es, bis sie sich gegenseitig ihren Eltern vorstellten. 1952 haben sie schließlich in der Michaelskirche in Gräfenhausen geheiratet, anschließend gab es ein Fest im Gasthaus „Rössle“. Zwei Töchter und ein inzwischen verstorbener Sohn gingen aus der Ehe hervor.

1966 bauten Renate und Karl Buchter das Haus in Gräfenhausen, in dem sie heute noch leben. Anschließend arbeitete Karl Buchter bis zu seiner Pensionierung 25 Jahre als Kabinettmeister in einer Uhren- und Schmuckfabrik, wo er für bis zu 40 Arbeiter verantwortlich war. Unterdessen kümmerte sich seine Frau um den Haushalt und die Kinder. Als diese größer waren, ging auch sie wieder zur Arbeit in einer Brillenfabrik.

Immer wieder unternahmen die beiden weite Reisen, unter anderem nach Russland und in die Türkei, wo sie auch abseits der üblichen Touristen-Routen unterwegs waren. Im Winter ging es zum Skifahren nach Ischgl, im Sommer zum Wandern nach Südtirol. Reisen, von denen sie heute noch gerne erzählen.

Musik als Hobby

Überhaupt sind die beiden sehr gesellig. Renate Buchter spielt gerne Akkordeon und hat mit ihrem Instrument schon auf so mancher Veranstaltung für gute Stimmung gesorgt. Nachdem die Kinder aus dem Haus waren, zog es sie und ihren Mann oft in die Besenwirtschaft, wo sie auf ihrem Akkordeon alte, heute fast vergessene Lieder spielte.

„Musik ist mein Leben“, sagt Renate Buchter und erzählt: „Wenn eine Wirtschaft voll ist, dann sind die Leute lustig und singen gerne mit.“

Noch heute spielt sie gerne auf dem Klavier, das im heimischen Wohnzimmer steht. Beide freuen sich, dass ihre vier Enkel und fünf Urenkel oft zu Besuch kommen. Dann spielen sie Monopoly und Schach und vespern gemeinsam. Dankbar sind sie auch für ihre beiden Töchter, die im Haushalt und im Garten helfen, wo sie nur können. Rückblickend schauen Renate und Karl Buchter voller positiver Erinnerungen auf ihre 70 gemeinsamen Jahre. Stets sind sie aufrichtig und respektvoll miteinander umgegangen. „Man muss über alles reden, damit es keine Missverständnisse gibt“, sagen sie: „Und man muss aufeinander Rücksicht nehmen.“ 

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