Calw-Hirsau. „Der gehört doch nach Hirsau!“ – wer hier in der Region aufgewachsen ist, kennt den markigen Spruch. Gemeint ist die Psychiatrie, die oben auf dem Berg über dem Calwer Teilort thront, gebaut in den 1970er Jahren mitten hinein in den Nordschwarzwald, möglichst weit weg von jeder Zivilisation. Keine Stadt hat sich damals darum gerissen, psychisch kranke Menschen als Nachbarn zu haben. „Die Gesellschaft wird offener, aber langsam“, sagt der Medizinische Direktor der Forensischen Psychiatrie, Matthias Wagner. In seiner Abteilung, die hier seit 2006 in einem eigenen Gebäudekomplex angegliedert ist, sind 120 suchtkranke Straftäter untergebracht. Brandstifter, Mörder, Geiselnehmer, Drogendealer. Statt im Gefängnis zu sitzen, sollen sie hier ihre Sucht in den Griff bekommen. Manche nutzen die Chance. Andere türmen.
Klack, klack. Matthias Wagner mag dieses Geräusch nicht, das Hochsicherheitstüren im Gefängnis beim Aufschließen machen.
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