Wünschen sich, dass Fachkräfte vor Ort früher informiert werden: Kitas in der Region. Symbolfoto: Oksana Kuzmina - stock.adobe.com
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In der Pandemie allein gelassen: Kindertagesstätten in der Region mahnen Unterstützung an
  • Nadine Schmid

Königsbach-Stein. In der Pandemie allein gelassen und oftmals durch überraschende Anordnungen überfordert sehen sich Kindertagesstätten in der Region. Chronischen Personalmangel und gerade jetzt fehlende politische Verantwortung kritisierte vor Kurzem die erfahrene Kita-Leiterin Sabine Gemmel-Krauß aus Stein.

Ins selbe Horn stößt Kollegin Jutta Bauer von der evangelischen Kita Arche Noah in Königsbach. Sie fordert mehr Planbarkeit und das Ende kurzfristiger Entscheidungen von Landesregierung und Kultusministerium. Etwa mit Blick auf den Start in die Weihnachtsferien. „Wir harren der neuesten Erkenntnisse und Überlegungen, die in schöner Regelmäßigkeit äußerst kurzfristig und nachbesserungsbedürftig von oben zu uns durchdringen. Aber bitteschön, möglichst vorgestern bereits umgesetzt werden sollten“, beschreibt Bauer. Es reiche nicht, die Devise auszugeben, dass Schulen und Kitas offenbleiben müssen. „Vielleicht sollte man sich an entsprechender Stelle eher mal Gedanken darüber machen, wie man die Fachkräfte vor Ort unterstützen kann, das wäre für uns echte und gelebte Wertschätzung unserer Arbeit.“

Aktueller Stand ist laut dem baden-württembergischen Ministerium für Kultus, Jugend und Sport, dass die Ministerpräsidentenkonferenz (MPK) bei ihrem Treffen mit Kanzlerin Angela Merkel die Verlängerung des Teil-Lockdowns bis 10. Januar beschlossen hat. „Diese Beschlüsse beinhalten bekanntlich das Offenhalten von Kitas“, so eine Ministeriumssprecherin am Donnerstag auf Anfrage der PZ.

Das Kultusministerium verfolge keine Pläne, Kitas zu schließen, da dies die Eltern im Land vor massive Probleme bei der Betreuung stellen würde. Zudem spielten Kitas im Infektionsgeschehen eine sehr untergeordnete Rolle und die Studienlage weise darauf hin, dass Kinder im Kitaalter keine Infektionstreiber seien. Aus Sicht des Kultusministeriums sei derzeit noch nicht erkennbar, welche weiteren Einschränkungen die MPK mit der Bundesregierung möglicherweise beschließen wird, falls es tatsächlich zu einem weiteren Treffen vor Weihnachten kommen sollte.

Eine ganz konkrete Frage treibt Erzieherin Jutta Bauer und ihre Kollegen angesichts der aktuellen Situation auch noch um: „Erhalten Kitas eigentlich auch kostenlose FFP 2-Masken?“ Das Kultusministerium statte als Dienstherr und Arbeitgeber der Lehrkräfte im Land die Lehrer und das weitere Personal an weiterführenden Schulen (dort gibt es die verordnete Maskenpflicht) mit OP-Masken und FFP 2-Masken aus, so die Auskunft aus Stuttgart. Für das Personal in Kindertageseinrichtungen wird auf die jeweiligen Träger verwiesen.

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