Im Austausch: Jan Hohenstein und Linda Wöhlk im Gespräch mit Bürgermeister Luca Wilhelm Prayon und Jonas Schmid (von links).
Nico Roller
Region
Gemeinde Remchingen mach sich auf zum umfangreichen Fußgänger-Check
  • Nico Roller

Remchingen. Der Fußverkehr wird von vielen Kommunen verkehrspolitisch bislang kaum beachtet. Doch das soll sich nun in ändern, zumindest in Remchingen, wo man sich nun im wahrsten Sinne des Wortes auf den Weg zum Fußverkehrs-Check machen.

Am Montag, 17. Oktober, soll es ab dem Rathaus eine erste Begehung in Wilferdingen und am Montag, 24. Oktober, eine zweite in Nöttingen von der Schule aus geben, Start jeweils um 16 Uhr. Wie wichtig ihm das Thema ist, daran ließ Bürgermeister Luca Wilhelm Prayon bei der Auftaktveranstaltung am Montagabend keinen Zweifel. Aber er sagte auch, dass man "ein unglaublich dickes Brett bohren" müsse. Schon seit Jahren sei man an dem Thema dran, erklärte Prayon und betonte, man wolle die Fußwege attraktiver machen.

Die aktuellen Krisen und die damit verbundenen hohen Energiepreise würden deutlich zeigen, wie wichtig es sei, kurze Strecken nicht mehr mit dem Auto zurückzulegen. Gleichzeitig denkt der Bürgermeister an den Sicherheitsaspekt und sagt, langfristiges Ziel müsse es sein, dass ein Kind gefahrlos von Nöttingen nach Singen laufen kann. Er freut sich, dass Remchingen zusammen mit 14 anderen Kommunen dieses Jahr in den Fußverkehrscheck aufgenommen wurde.

Von Land Baden-Württemberg ins Leben gerufen

Ins Leben gerufen hat ihn das Land Baden-Württemberg, das das Ziel verfolgt, den Fußverkehrsanteil von aktuell 22 auf 30 Prozent zu erhöhen und mehr lebendige, verkehrsberuhigte Ortsmitten zu schaffen. Seit 2015 haben mehr als 70 Kommunen teilgenommen, darunter auch Pforzheim und Mühlacker.

Laut Projektbegleiter Jonas Schmid von der "Planersocietät" soll der Fußverkehrs-Check sensibilisieren und den Dialog zwischen Bürgern und Verwaltung fördern. In der Corona-Zeit hätten die Abstandsregeln gezeigt, wie eng die Infrastruktur für den Fußverkehr oft bemessen sei.

Schmid sieht zahlreiche Handlungsfelder, unter anderem Schulwege, Querungen, Barrierefreiheit, Aufenthaltsqualität, Verkehrssicherheit, Kommunikation und Information. Nach den beiden Ortsbegehungen soll es Ende November einen Abschluss-Workshop geben, bevor die Ergebnisse präsentiert werden.

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