Das Herz als Symbol: Marco Kraus vom Medienteam und Präsident Dominik Kern (von links) präsentieren den diesjährigen Orden, der trotz aller Widrigkeiten die Hoffnung und das Gemeinschaftsgefühl wecken soll. Foto: Roller
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Ersinger Fasnet lebt trotz Corona im Herzen weiter – mit diesem Motto
  • Nico Roller

Kämpfelbach-Ersingen. Keine Umzüge, keine Prunksitzungen, keine Maskenbälle: Die Ersinger Karnevalsgesellschaft „Fledermaus“ könnte den Kopf in den Sand stecken, verzweifeln und lamentieren. Aber das tut sie nicht. Im Gegenteil: Sie bringt einen Orden heraus, schafft Angebote im Internet und am Fastnachtssonntag sogar einen kleinen Umzugs-Ersatz. Man wolle Präsenz zeigen und machen, was geht, erklärt Präsident Dominik Kern. Deswegen gibt es dieses Jahr trotz Corona einen Orden mit einem Motto.

Nachdem die Fledermaus voriges Jahr kopfüber geschlafen und damit auf die außergewöhnliche Situation hingewiesen hatte, kam der ehemalige Präsident Dirk Steiner dieses Jahr auf die Idee zur „Fasnet im Herzen“. Loris Drexler gestaltete den dazu passenden Orden, der die Silhouette einer fliegenden Fledermaus zeigt. Sie ist nicht nur in ein Herz gefasst , sondern hat auch selbst vier Herzen, die in den Ersinger Fastnachtsfarben schlagen: rot, weiß, blau und gelb. Die Botschaft ist klar:

"Die Fasnet ist nicht weg, sie trägt uns trotzdem. Sie lebt weiter, wird gefühlt und ist im ganzen Ort vertreten",

erklärt Kern.

Auch der Fan-Shop ist auf das diesjährige Kampagnen-Motto „Fasnet im Herzen“ ausgerichtet und bietet unter anderem passende Hoodies, Schals, Kapuzenjacken und Pins an. Der Orden ist jedoch exklusiv den Mitgliedern und Ehrenmitgliedern vorbehalten. Auf einen Orden zu verzichten, war für die „Fledermaus“ auch im zweiten Corona-Jahr nicht denkbar. „Das ist Tradition, seit es den Verein gibt“, erklärt Kern. Und das sind immerhin schon 66 Jahre, in denen allerdings noch nie eine Situation eintrat, die mit der aktuellen vergleichbar war.

Trotzdem lassen sich die Ersinger Fastnachter nicht unterkriegen und zeigen weiterhin Präsenz, auch und vor allem dank des kreativen Medienteams, das zusammen mit anderen Aktiven des Vereins mehrere Angebote im Internet auf die Beine gestellt hat. Unter anderem gibt es einen aus Bildern und Videos bestehenden Rückblick auf vergangene Jahre, Bastelangebote für Kinder, Sketche und einen Fasnets-Podcast, eine digitale Schnitzeljagd und das Kinderspiel „Double“, das der Verein in einer Fledermaus-Edition herausgebracht hat. Kern sagt, man hoffe, dass die Fastnacht bald wieder normal stattfinden könne. Einen kleinen Vorgeschmack darauf soll es am Fastnachtssonntag, 27. Februar geben: Von 12 bis 18 Uhr kann man bei einem Spaziergang über die rund 2,5 Kilometer lange Umzugsstrecke Bratwurst, Schnitzelweck, Waffeln, Crêpes und Getränke genießen.

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