In der Nacht zum Sonntag musste die Polizei in der Pforzheimer City einschreiten.
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Pforzheim
Polizisten als Rassisten beschimpft: So verlief der Einsatz mit 130 Personen am Wochenende in Pforzheim
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Pforzheim. Wie PZ-news bereits berichtete, musste die Polizei am Wochenende in Pforzheim eine Ansammlung von rund 130 teils stark angetrunkenen und randalierenden Personen in der City unterbinden. Am Montag hat die Polizei nun weitere Details bekannt gegeben – von aggressiver Stimmung bis hin zu wüsten Beschimpfungen gegen die Beamten. Polizei und Stadt wollen als Konsequenz nun die Kontrollen erhöhen.

Was war geschehen?

Wie berichtet, musste die Polizei in der Nacht zum Sonntag gegen 2.40 Uhr zunächst zu einer Gaststätte an der Anshelmstraße ausrücken und die Lokalität aufgrund von starkem Lärm schließen. Demnach verhielten sich sowohl die zum Teil stark alkoholisierten Gäste als auch der Betreiber gegenüber den einschreitenden Beamten sehr aggressiv und provozierend. Anschließend begaben sich die Gäste in Richtung Innenstadt und versammelten sich am Schloßberg.

Polizei schließt drei Lokalitäten am Schloßberg

Im Rahmen weiterer Gaststättenkontrollen stellten die Polizisten erhebliche Verstöße gegen die Corona-Verordnung fest, weshalb rund um den Schloßberg drei Lokalitäten und an der Grünstraße ein Vereinsheim geschlossen werden mussten. In dem Bereich um den Schloßberg habe es bereits häufiger Verstöße gegen die Corona-Verordnung gegeben, so ein Polizeisprecher gegenüber PZ-news. 

Nach den Schließungen versammelten sich am Schloßberg etwa 130 Personen, die sich den Maßnahmen der Beamten gegenüber sehr uneinsichtig verhielten. Wie die Polizei berichtet, wurde aus der Menge eine Flasche in Richtung der Einsatzkräfte und eines Streifenwagens geworfen. Glücklicherweise wurde dabei niemand verletzt, so die Polizei weiter. Mittlerweile ist bekannt, dass am Streifenwagen kein Schaden entstanden ist.

Aggressive Stimmung und Beschimpfungen

Die Stimmung in der Ansammlung war laut Polizei sehr aggressiv und provozierend. Die Personen waren zum Teil stark alkoholisiert. Die Einsatzkräfte wurden als Rassisten beschimpft und mit dem Vorwurf konfrontiert, dass man die Maßnahmen nur treffe, weil man gegen "Schwarze" und "Ausländer" sei. In der Ansammlung befanden sich demnach Personen mit Migrationshintergrund, Schwarzafrikaner und Deutsche.

Die Polizei betont erneut, dass nur durch das schnelle und umsichtige Einschreiten der Einsatzkräfte drohende Ausschreitungen verhindert werden konnten.

Das droht nun den Gaststätten-Betreibern

Den Betreibern der Gaststätten drohen der Polizei zufolge nun Anzeigen wegen Verstößen gegen die Corona-Verordnung und gewerberechtlicher Verstöße. Wegen des Flaschen-Wurfs wird wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung zum Nachteil der eingesetzten Beamten ermittelt.

Stadt und Polizei wollen Kontrollen verschärfen

Das Polizeipräsidium Pforzheim wird die Gaststättenkontrollen weiterhin konsequent fortsetzen und Maßnahmen gegen Störer sowie Randalierer ergreifen. Die Kontrollen werden in enger Absprache mit der Stadt Pforzheim durchgeführt. Verstöße werden zur Anzeige gebracht.

Zeugen oder Hinweisgeber, die Angaben insbesondere zum Flaschen-Wurf machen können, werden gebeten, sich mit dem Polizeirevier Pforzheim-Nord unter der Rufnummer (07231) 186-3211 in Verbindung zu setzen.

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