Künftig tagt die Stadt Pforzheim mit einem Verwaltungsrat rund um das Thema Coronavirus.
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Erhöhter Koordinierungsbedarf wegen Coronavirus: Stadt Pforzheim richtet Verwaltungsstab ein
  • pm/pz

Pforzheim. Als Reaktion auf die Ausbreitung des Coronavirus in Deutschland hat Oberbürgermeister Peter Boch den Verwaltungsstab einberufen, um damit dem erhöhten Koordinierungsbedarf im Zusammenhang mit dem Virus frühzeitig Rechnung zu tragen. Das gab die Stadt am Dienstag in einer Pressemitteilung bekannt.

OB Boch will keine Panik verbreiten

„Es gibt keine neue Lage, und erst Recht keinen Grund zur Panik“, betont der Rathauschef. „Vielmehr geht es darum, die vorhandenen organisatorischen Möglichkeiten innerhalb der Stadt Pforzheim zu nutzen, um uns so gut wie möglich auf potentielle erste Viruserkrankungen vorzubereiten“. Die Leiterin des Gesundheitsamts, Dr. Brigitte Joggerst, ergänzt: „Das Gesundheitsamt, das zwar organisatorisch dem Landratsamt angegliedert ist, hat auch die Zuständigkeit für den Stadtkreis Pforzheim und ist daher in engem Kontakt mit den zuständigen Stellen der Stadt. Ich freue mich, dass wir nun einen festen Kreis haben, in dem wir regelmäßig die aktuelle Lage besprechen können.“ Das Landratsamt hat parallel eine ähnliche Struktur eingerichtet, in der das Gesundheitsamt ebenfalls vertreten ist.

Stab tagt bei außergewöhnlichen Ereignissen

Der Verwaltungsstab kann bei außergewöhnlichen Ereignissen einberufen werden, die über das normale Maß der täglichen Gefahrenabwehr hinausgehen. Ihm gehören neben der Verwaltungsspitze unter anderem das Amt für öffentliche Ordnung, die Feuerwehr, das Personal- und Organisationsamt, der Geschäftsbereich Kommunikation und Internationales sowie die Leitungen der betroffenen Organisationseinheiten an. „Wir werden nun zweimal pro Woche zusammenkommen, um über offene Fragestellungen zu sprechen, die im Zusammenhang mit dem Virus auftauchen und die jeweils anktuelle Lage erörtern“, erläutert Erster Bürgermeister Dirk Büscher.

Was passiert mit großen Veranstaltungen?

In der Sitzung am Dienstag ging es inhaltlich unter anderem auch darum, wie mit größeren Veranstaltungen in den nächsten Tagen umzugehen ist. Das Gesundheitsamt empfiehlt dabei, sich an den Kriterien des Robert-Koch-Instituts zu orientieren.

„Je nach Art der Veranstaltung sollte Vorsichtsmaßnahmen eingehalten werden. So bedeutet eine Tanzveranstaltung sicher ein höheres Risiko als eine Verwaltunssit-zung“, meint Dr. Brigitte Joggerst. Grundsätzlich sollte jeder, der aus einem Risikogebiet kommt, von sich aus größere Menschenansammlungen meiden. Am Dienstag wurde bekannt gegeben, dass die Übungsfirmen-Messe im Congress Centrum Pforzheim mit über 2000 Besuchern abgesagt wird.

Auf Händeschütteln wird jetzt verzichtet

Bei einem internen Gespräch in der vergangenen Woche wurden laut Stadt zudem unter anderem mit dem Gesundheitsamt, dem Betriebsarzt, Vertretern der Arbeitssicherheit, der Feuerwehr und weiteren Vertretern Hinweise für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtverwaltung erarbeitet. So wurden als Ergebnis der Gesprächsrunde in allen Liegenschaften der Stadt Schilder mit dem Hinweis angebracht, derzeit auf Händeschütteln zu verzichten. „Höflich ohne Hände“, heißt es dort. „Wir begrüßen Sie mit einem Lächeln.“ Eine Handreichung mit Hinweisen wurde im städtischen Intranet veröffentlicht.

Ähnlich geht man in Bad Wildbad vor. Bürgermeister Klaus Mack hat am Dienstag ebenfalls Verhaltenshinweise bekanntgegeben.

Hier erhalten Sie Informationen

Auf der Internetseite der Stadt Pforzheim und des Enzkreises befindet sich eine FAQ-Seite des Gesundheitsamts, die laufend aktualisiert wird. Dort wird unter anderem darauf hingewiesen, dass sich Personen, die möglicherweise an dem Virus erkrankt sind, telefonisch an Ihren Hausarzt, Kinderarzt oder an den ärztlichen Bereitschaftsdienst unter 116 117  wenden sollen. In keinem Fall solle man unangemeldet in die Praxis oder in die Notaufnahme der Kliniken gehen, wird Dr. Brigitte Joggerst zitiert. „Der Arzt oder das Krankenhaus treffen in einem begründeten Verdachtsfall Vorkehrungen, damit keine anderen Patienten angesteckt werden.“

Auch das Landratsamt des Enzkreises ist aktiv geworden. Am Helios Klinikum wurde eine Corona-Teststelle eingerichtet.

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