- Nina Tschan
- Thomas Meyer
Pforzheim. Die Rauchwolke war kilometerweit zu sehen, ein beißender Geruch lag in der Luft: Die Feuerwehr ist am Freitagabend mit einem Großaufgebot an Einsatzkräften zum Sedanplatz ausgerückt, wo der Dachstuhl eines Mehrfamilienhauses in Flammen stand. Gegen 20.15 Uhr wurden die Retter alarmiert, kurz nach 21 Uhr war das Feuer gelöscht. Der Schaden ist ersten Erkenntnissen der Polizei zufolge immens.
Eine Bewohnerin erlitt nach Auskunft von Polizeisprecher Harald Huber eine Rauchvergiftung, alle weiteren blieben glücklicherweise unverletzt. Zwei von insgesamt zehn Wohnungen in dem fünfstöckigen Gebäude sind durch das Feuer unbewohnbar geworden, so Huber weiter. Der Sachschaden beträgt demnach rund 200.000 Euro. Weshalb der Brand ausbrach, ist bislang noch unklar. Die Kriminalpolizei war noch am Abend am Einsatzort, um Ermittlungen anzustellen.
Festnahme am Rande des Geschehens
Vor Ort wurde ein Mann – lediglich mit einem weißen Schutzanzug bekleidet – von zwei Beamten festgenommen und abgeführt. Huber bestätigte, dass "eine männliche Person sich in der Obhut der Polizei befindet", zu den Hintergründen der Festnahme konnte er jedoch zunächste keine Auskunft geben. Wie Polizei und Staatsanwalt am Samstagnachmittag gemeinsam mitteilten, wurde der 52-Jährige wieder auf freien Fuß gesetzt. Es konnte lediglich der Verdacht einer fahrlässigen Brandstiftung begründet werden, heißt es. "Die Brandursache sowie der Tathergang, insbesondere ob auch ein vorsätzliches Handeln vorliegen könnte, ist Gegenstand der aktuell andauernden Ermittlungen", lautet es in der Mitteilung abschließend.
Feuer am Sedanplatz: Dachstuhl von Mehrfamilienhaus in Brand
In den Abendstunden sollten Anwohner im Pforzheimer Stadtgebiet ihre Fenster geschlossen halten. Denn das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe warnte über die App "NINA" die Menschen in der Goldstadt vor einer "Geruchsbelästigung", ausgelöst durch die Wetterlage. Über die sozialen Medien teilten viele Nutzer der PZ mit, dass der Brandgeruch weit über die Südweststadt hinaus zu vernehmen war.
Rund um die Dillsteiner- und Bleichstraße waren zum Brandzeitpunkt sehr viele Menschen unterwegs. Familien mit Kindern, Paare und Einzelpersonen beobachten die Arbeit der Einsatzkräfte – teils ohne Abstand und Masken.