Konzentration war für Kai Lorenz bei der nationalen Meisterschaft in Ölbronn besonders wichtig. Er war einer der zahlreichen Vertreter des gastgebenden Rad- und Motorsportclubs.
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Zwei Talente des RMSC Ölbronn holen nationalen Titel
  • volker henkel

ÖLBRONN-DÜRRN. Bei den Deutschen Meisterschaften auf der eigenen Anlage haben die Nachwuchsfahrer des RMSC Ölbronn zwei Titel und eine weitere Medaille geholt. Bei den Mädchen der Altersklasse U 16 erwies sich Nina Reichenbacher als die geschickteste Fahrradfahrerin.

Bei U 13 stand nach zwei Tagen Trial Jonas Friedrich an der Spitze. Bei der U 19 wurde Kai Lorenz Zweiter.

Bei den Erwachsenen startet mittlerweile der frühere WM-Teilnehmer Dominik Burger. Er fuhr im Ölbronner Steinbruch auf Platz sieben und war damit nur einer der RMSC-Sportler, die einen Platz unter den ersten zehn erreichten. Ausdruck der mannschaftlichen Geschlossenheit der Ölbronner ist die Mannschaftswertung. Nur das Trial Team Hoffmann aus Bammental landete vor den Gastgebern.

Bei der DM-Premiere in Ölbronn wurden die zum Großteil jungen Fahrer nicht geschont. Einzelne Sektionen hatten Welt-cup-Niveau. Manche der Sportler waren am Verzweifeln. Es flossen Tränen, auch waren kurze Wutausbrüche zu sehen. Vor allem zwei mit Containern, Autos und verschiedenen Betonteilen gestaltete Stationen machten den Teilnehmern der Meisterschaft zu schaffen. „Bei den hohen Temperaturen wird Metall rutschig“, sagte Claus Hauf, der den Wettkampf gespannt verfolgte, da sein Sohn Matthias Hauf mitmachte. Da er wegen der Glätte mit dem Fuß den Boden berührte, kassierte Matthias Strafpunkte. Nicht nur für ihn wurde die Containerstation zum Albtraum. „Wenn wir es zu einfach machen kristallisiert sich die Spitze der Fahrer nicht so leicht raus“, sagte Sven Lansche, der Ölbronner Vereinsvorsitzende. Die Sektionen waren von Vertretern des Bunds Deutscher Radfahrer (DRB) abgenommen worden.

„Super gut gebaut“, würdigte Peter Krell vom den Kurs. „Einer Deutschen Meisterschaft würdig“, befand der Bayer. Seine beiden Söhne starteten für den MC Neuenburg. Krell zollte den Machern aus Ölbronn Respekt. Der hohe Schwierigkeitsgrad sei notwendig: „Wir sind hier nicht bei einer Kinderveranstaltung“.

„Das hat te World-Cup-Niveau“, stellte Felix Heller vom MSC Melsungen fest. Da er schon lange beim Trial mitmischt, konnte er die Anforderungen gut mit denen vergleichen, die bei früheren Veranstaltungen gestellt worden waren. Kai Lorenz war einer der zehn Startern der Gastgeber. Er betonte, dass der Konzentration ein sehr hoher Stellenwert zukommt. Dementsprechend versuchte er erst mental, sich einer fehlerfreien Runde zu nähern. „Es ist möglich“, sagte der spätere Silbermedaillengewinner. Als einer der jüngerer Ölbronner verfolgte Jonas Friedrich einen anderen Ansatz. „Fußball ist langweilig, ich brauche Action“, sagte der zwölf Jahre alte Bub. Trotzdem schoss er nicht über das Ziel hinaus, sondern wurde den Erwartungen als Sieger seiner Altersklasse vollauf gerecht. Sein größtes Ziel ist es sich für die Weltjugendspiele im Fahrrad-Trial in Belgien zu qualifizieren. Am Weltcup können die drei besten Fahrer einer Klasse teilnehmen.

Wieder eine Deutsche Meisterschaft in Ölbronn auszurichten, wäre im Interesse des RMSC-Vorsitzenden Lansche. Mit dem Verlauf des Wochenendes war er „hochzufrieden“. Trotzdem gab er zu verstehen, dass es für seinen Verein ein Kraftakt war, die DM durchzuführen. 69 Starter aus 24 Klubs nahmen teil.

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