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Der "Schlosskeller" am Bahnhofplatz ist ein echtes Pforzheimer Traditionslokal direkt gegenüber dem Hauptbahnhof. Nun aber ist Zapfenstreich – das gab Brauereichef Michael Ketterer auf der Facebook-Seite des "Schlosskellers" bekannt.

Aus dem Sommerurlaub wird eine teilweise Schließung: Das Traditionslokal "Schlosskeller" am Bahnhofplatz wird vorerst nicht mehr regelmäßig öffnen, sondern nur noch bei bestimmten Ereignissen oder für Gesellschaften öffnen.

PZ-Archiv
Der "Schlosskeller" war erneut Thema im Amtsgericht. Die ehemaligen Betreiber müssen sich aktuell wegen gewerblichen Betrugs verantworten.
Meyer

Aus dem Sommerurlaub wird eine teilweise Schließung: Das Traditionslokal "Schlosskeller" am Bahnhofplatz wird vorerst nicht mehr regelmäßig öffnen, sondern nur noch bei bestimmten Ereignissen oder für Gesellschaften öffnen.

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Aus dem Sommerurlaub wird eine teilweise Schließung: Das Traditionslokal "Schlosskeller" am Bahnhofplatz wird vorerst nicht mehr regelmäßig öffnen, sondern nur noch bei bestimmten Ereignissen oder für Gesellschaften öffnen.

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Aus dem Sommerurlaub wird eine teilweise Schließung: Das Traditionslokal "Schlosskeller" am Bahnhofplatz wird vorerst nicht mehr regelmäßig öffnen, sondern nur noch bei bestimmten Ereignissen oder für Gesellschaften öffnen.

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Pforzheim
Zapfenstreich: Ketterers Traditionslokal "Schlosskeller" schließt seine Pforten
  • pm/tok

Pforzheim. Der "Schlosskeller" am Bahnhofplatz ist ein echtes Pforzheimer Traditionslokal direkt gegenüber dem Hauptbahnhof. Nachdem im Jahr 2014 vorerst Schluss war, versuchte man nach einem Umbau mit neuem Konzept frischen Wind in die Lokalität zu bringen. Nun aber ist erneut Zapfenstreich – das gab Brauereichef Michael Ketterer auf der Facebook-Seite des "Schlosskellers" bekannt.

Das Traditionslokal „Schlosskeller“ wird künftig nur noch zu besonderen Anlässen und für private Feierlichkeiten geöffnet. Der regelmäßige Betrieb wird – zumindest vorläufig - nicht weiter aufrechterhalten. Die Entscheidung sei nicht leichtgefallen, so Betreiber Michael Ketterer in einer Pressemitteilung. 

"Aus zahlreichen unternehmerischen, vor allem aber aus ganz persönlichen Gründen kann der Schlosskeller jedoch einen regelmäßigen Betrieb - zumindest vorläufig - nicht weiter aufrechterhalten. Natürlich wurden zahlreiche Versuche unternommen, geeignete junge Gastronomen für den Betrieb zu gewinnen - leider ohne Erfolg", schreibt Ketterer auf Facebook. Gastronomie könne "so unglaublich viel Spaß machen", aber sie könne auch unter anderem wegen des zeitlichen Einsatzes "zu großen Belastungen für die eigene Ehe und Familie führen", schreibt Ketterer im Sozialen Netzwerk.

Ganz ist noch nicht Schluss

Ausnahmen soll es aber dennoch geben: "Zu Großveranstaltungen - wie beispielsweise in Kürze dem Nightgroove - oder für Livemusik-Konzerte werden wir die Pforten allerdings auch weiterhin öffnen und die Bierfässer anstechen", so Ketterer auf der entsprechenden Facebook-Seite. Und: "Ebenfalls nehmen wir sehr gerne Feierlichkeiten für geschlossene Gesellschaften ab 80 Personen an."

Ein wichtiger Grund für die Schließung sei gewesen, dass es zum Betrieb eines solchen Lokals in dieser Lage, junge Menschen brauche. "Junge, engagierte  Gastgeber, die die Nacht zum Tag machen können. Nur so erreicht man die Party-People, die vor allem am Wochenende am Schlossberg unterwegs sind", erklärt Ketterer in seiner Pressemitteilung. Und weiter heißt es da: „Meine Frau und ich haben dieses Alter eindeutig überschritten und uns fehlt die Energie, allabendlich selbst im Lokal präsent zu sein.“ Über zehn Jahre haben das Ehepaar Ketterer neben ihrer Brauerei in zwei eigenen Immobilien klassische Speiselokale mangels geeigneten Pächtern selbst betrieben und zum Erfolg zurückgeführt. „Das gab uns das Selbstbewusstsein, es mit dem Schlosskeller gleichzutun.“ Aber: Der Schlosskeller sei in vielerlei Hinsicht aber anders, so Ketterer.

Ketterer: Bahnhofplatz ist kein Wohlfühlplatz

Der Bahnhofplatz gehöre schon lange nicht mehr zu den Wohlfühlorten Pforzheims. Neue Gastro-Meilen entlang der Enz einerseits und die Genehmigung attraktiver Systemgastronomiebetriebe in der nahegelegenen Nachbarschaft nur wenige Meter um die Ecke in beruhigten Fußgängerzonen andererseits haben den Wettbewerb
verschärft. Ketterer betont ausdrücklich, dass sich im Winterhalbjahr mit dem Schlosskeller Geld verdienen lasse. Ohne Biergarten werde das Frühjahr und der Sommer aber zum betriebswirtschaftlichen Desaster.

Von der Stadtverwaltung sei schon lange nichts mehr zu erwarten, so Ketterer desillusioniert. Erst vor wenigen Wochen war die geplante Gehwegerweiterung vor dem "Schlosskeller" zum wiederholten Male kurzfristig abgeblasen worden.

„Die Umgestaltung des Schlosskeller war richtig und notwendig“, gibt sich Ketterer nach wie vor überzeugt. Zahlreiche Gäste seien von der Architektur und der Modernisierung begeistert – vor allem auch Touristen oder Gäste aus großen Metropolen. Viele ältere Pforzheimer würden aber dem alten Schlosskeller hinterhertrauern. "Dabei übersehen sie gerne, dass sie schon vor dem Umbau immer seltener dorthin gegangen waren. Das Lokal mit dem riesigen Hauptraum am heruntergekommen, lauten Bahnhofplatz, dazu noch ohne Biergarten, hatte bereits seit vielen Jahren mit Gästeschwund zu kämpfen", schreibt Ketterer in seiner Pressemitteilung.

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