Jam-Version von „Lemon Tree“: Volker Hinkel, Peter Freudenthaler, die Sängerin Marjorie Pascot (von der Band „Saori Jo“) und Gabriel Holz (von links). Foto: Frommer
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Wohlfühlkonzert birgt Überraschungen: Cellarium bei Fools Garden-Auftritt ausverkauft
  • Robin Daniel Frommer

Knittlingen. Hörgenuss aus allernächster Nähe: Die Weihnachtskonzerte von Fools Garden im Cellarium sind längst eine lieb gewonnene Tradition – für Band, Veranstalter und Fans.

Der urgemütliche Gewölbekeller der Störrmühle besteht inzwischen seit etwas mehr als 15 Jahren und macht es allen Beteiligten leicht, sich für die Dauer eines Konzerts ganz in der Musik einzuigeln. Fools Garden haben in 26 Jahren Bandgeschichte gut und gerne 120 Songs eingespielt und verfügen live über eine Repertoiretiefe, die Abwechslung und Kurzweil garantiert. Auch diesmal gelang Peter Freudenthaler, Volker Hinkel und Gabriel Holz schon mit dem Eröffnungstitel „One Of Us“ eine kleine Überraschung.

„Nicht von uns“, kommentierte Leadsänger Freudenthaler lakonisch, „trotzdem klasse“. Tatsächlich bekam der 1995 veröffentlichte Joan-Osborne-Song als Konzertauftakt, in der gut zwanzig Jahre jüngeren Fools-Garden-Version, die ihm gebührende Aufmerksamkeit des zweiten, genaueren Hinhörens.

Neues Album im Frühjahr

Mit „Wild Days“ ließen die drei Musiker eine ihrer Hymnen folgen, bei der das Publikum sofort da ist. Der nächste Rhythmuswechsel führte mitten ins Hier und Jetzt: Der melancholisch angelegte Titel „I Burn“ ist der musikalische Vorgriff auf das für März/ April 2018 angekündigte neue Album „Rise And Fall“. Ein weiterer Coversong erhielt dank der beiden akustischen Gitarren und Freudenthalers wandelbarer Gesangsstimme neuen Glanz: Der im Original von Orchestral Manoeuvres In The Dark (OMD) eher etwas rumpelig daherkommende Song „Sailing On The Seven Seas“ gewann nicht zuletzt wegen der Bottleneck-Slides von Gabriel Holz an zeitlosem Format. Zu den Konstanten der stets ausverkauften Fools-Garden-Gigs im Cellarium zählen auch die Vorgruppen: In diesem Jahr übernahm diesen Part das elsässische Duo „Saori Jo“ (Marjorie Pascot und Miguel Ruiz) mit Bravour. Sängerin und Keyboarderin Marjorie Pascot gestand freimütig ein, wie sehr sie von den Arrangements von Fools Garden beeinflusst sei. Sie betonte, sie fühle sich an diesem Abend fast wie ein Teenager – wegen des Songs „Lemon Tree“. Natürlich baten Freudenthaler, Hinkel und Holz die dunkelhaarige Französin im Verlauf des Konzerts für diesen Hit erneut auf die Bühne. Zur Freude aller Musiker gefiel den Zuhörern auch dieser, aus dem Augenblick geborene Ableger des Zitronenbaums.

Weihnachtliches Textgewand

Mit „Man Of Devotion“ und „High Time“ erhöhten Fools Garden im Cellarium die Schlagzahl, danach folgte eine XXXL-Zugabe des Hits „New World“ mit humorigen deutschen Texteinschüben wie „Frohe Weihnacht“ und „Der Tannenbaum brennt“. Freudenthaler verriet noch grinsend, man habe bereits bei Volker Hinkel gefeiert und zu vorgerückter Stunde mehreren Titeln aus dem Fools-Garden-Songbook weihnachtliche Textgewänder verpasst; aber: „An die anderen erinnern wir uns nicht mehr.“

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