Seit Februar verstärken Matthias Bäuerle und Sarah Zwerenz das Team um Susanne Kienzle (von rechts) und vermitteln Wissenswertes über den Wald direkt vor Ort wie hier am Waldkindergarten in Birkenfeld. Foto: Moritz
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Wissen über den Wald soll nicht unter dem Virus leiden: Team Waldpädagogik des Enzkreises lässt sich Enthusiasmus für die naturnahe Wissensvermittlung nicht nehmen
  • Tim Rudeck

Enzkreis/Birkenfeld. Und dann kam Corona: Dieser Nebensatz fällt derzeit häufig, unabhängig vom jeweiligen Gesprächspartner und -thema. Das Virus hat vieles erschwert und gebremst. So auch die Arbeit der Mitarbeiter im Forstamt des Enzkreises. Daran angeschlossen ist das Team Waldpädagogik, das sich trotz der Einschränkungen seinen Enthusiasmus für die naturnahe Wissensvermittlung nicht nehmen lässt.

Susanne Kienzle ist als Forstwirtin und zertifizierte Waldpädagogin das dienstälteste Mitglied im Team Waldpädagogik des Landratsamtes Enzkreis und seit 2013 im Forstamt tätig. Im Zuge des pädagogischen Teils seiner Arbeit entwickelt das Team immer neue Ideen, um so Menschen an den Wald und dessen Lebenskreisläufe heranzuführen. Der Wald oder vielmehr die Waldpädagogik sei als „außerschulischer Lernort“ seit einigen Jahren Teil der Lehrpläne. Und seit der Forstreform, die seit Beginn des Jahres Schritt für Schritt umgesetzt wird (die PZ berichtete), sei die Waldpädagogik gleichwertig mit den anderen Säulen der Forstwirtschaft gesetzlich verankert worden, wie Kienzle erzählt. 

Lernen unterm Blätterdach

Die Herangehensweise an die Wissensvermittlung ist dabei unterschiedlich – je nach Alter und schulischem Hintergrund der Gruppen, die sich mit den Experten direkt unter dem Blätterdach treffen und vor Ort den Wald erfahren. Schulklassen und Kindergartengruppen haben so die Gelegenheit spielerisch Dinge zu lernen, wie etwa Blätter zu erkennen oder Fakten über die Räuber des Waldes und deren Beute zu erfahren. Lehrer oder Betreuer könnten sich laut Kienzle jederzeit im Forstamt melden und gemeinsam mit den Mitarbeitern der Waldpädagogik Termine vereinbaren und deren Inhalte individuell anpassen. Auch Erwachsene seien angesprochen, das programmatische Angebot der Waldpädagogik biete etwas für jeden. Die vielen Wälder des Enzkreises seien dabei die üblichen Treffpunkte, und mit dem Waldmobil, einer Art fahrbarem Klassenzimmer, kommt der Wald zur Not zu den Menschen.

Üblicherweise finden die Termine und Veranstaltungen der Waldpädagogik vor allem in den Sommermonaten statt. Da das Ministerium für Ländlichen Raum und Umwelt noch keine einheitliche Vorgabe zur Einhaltung von Hygieneregeln bei Terminen der Waldpädagogik veröffentlicht habe, sei man im Forstamt gezwungen gewesen, vieles abzusagen. „Wir haben ab Ende Juli wieder einige Termine vereinbart, allerdings mit Vorbehalt“, so Kienzle. Sollte die von Virologen und Experten erwartete zweite Infektionswelle tatsächlich kommen, so müsse man zeitnah reagieren. Bis es Klarheit gebe, müsse man abwarten und das Beste hoffen.

Fragen zur Tätigkeit der Waldpädagogik und möglichen Terminen sind möglich per Mail an: waldpaedagogik@enzkreis.de

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