Uli Hoeneß kommt im November nach Pforzheim. Foto: Hoppe/dpa
Wirtschaft
Wirtschaftspreis im CCP: Uli Hoeneß kommt nach Pforzheim
  • Katharina Lindt

Pforzheim. Sie wollen zeigen, dass eine große Abendveranstaltung in Pandemie-Zeiten möglich ist: WSP-Chef Oliver Reitz und Marketing-Leiterin Vanessa King haben am Freitag bei einem Pressegespräch ihren Plan präsentiert, wie der Pforzheimer Wirtschaftspreis am 12. November im Ausnahmejahr ablaufen wird – samt prominentem Talk-Gast.

Nicht wenige Messen, Unternehmensfeiern und Tagungen wurden aufgrund aktueller Infektionsschutzauflagen abgeblasen. Doch Reitz zeigte sich zuversichtlich, dass sie trotz Herausforderungen durchführbar sind – damit setze der WSP als CCP-Betreiber ein Zeichen. Zumal, wie Reitz sagte, sein Herzblut an dem Format hänge. 2013 führte der Direktor den Wirtschaftspreis ein.

Gala-Format mit festen Plätzen im CCP

„Mit der Auszeichnung von Preisträgern in drei Kategorien möchten wir erneut das unternehmerische Wirken an unserem Wirtschaftsstandort ehren“, sagte Reitz. Gerade in dieser schwierigen Zeit sei es wichtig, der Unternehmerschaft in Pforzheim einen großen Dank auszusprechen und ihre Leistungsfähigkeit in das Blickfeld zu rücken. Und das geschieht im großen Saal des CCP auf neue Art und Weise: Statt einer engen Reihenbestuhlung wie in den früheren Jahren wurde ein Gala-Format gewählt, bei dem es feste Plätze an Tischreihen geben wird, die strahlenförmig bis ins Foyer reichen. Unter Einhaltung der Abstandsregeln erfolgt die Bewirtung am Tisch.

Halten am diesjährigen Wirtschaftspreis fest: WSP-Chef Oliver Reitz und Marketing-Leiterin Vanessa King. Foto: Moritz

Ganz ohne Abstriche gehe es aber nicht: Auf den anschließenden Empfang im Foyer samt dichtem Gedränge werde verzichtet. Der für solche Veranstaltungen unerlässliche Small Talk komme damit zu kurz, was Reitz bedauert.

Ebenso musste das Team die Zahl der Gäste von 700 im vergangenen Jahr auf ein gutes Drittel reduzieren. Wer bekommt dann eine Einladung? Das sei keine einfache Entscheidung. „Im Einladungsverteiler mussten wir einen Mechanismus finden, der begründet, nachvollziehbar und zugleich ausgewogen ist“, sagte Reitz. Gemeinsam mit Vanessa King, die für das WSP-Marketing verantwortlich und seit 2017 Projektleiterin der Veranstaltung ist, klügelte Reitz eine komplexe Systematik aus, die diejenigen begünstigt, die bereits in den Vorjahren zu Stammgästen der Veranstaltung gehörten, im Ausschuss für Wirtschaft und Digitalisierung sitzen, Mitglied der Jury oder frühere Preisträger seien. Auch eine längere Mitwirkung im WSP-Unternehmerbeirat oder Aktivitäten in den WSP-Netzwerken wurde berücksichtigt.

Wirtschaftspreis wird im Internet übertragen

Wer die begehrte Einladung nicht bekommt, hat dennoch eine Möglichkeit dabei zu sein – wenn auch nur virtuell. Der Wirtschaftspreis werde live im Internet übertragen. „Aufgrund der Kapazitätsbeschränkungen gehen wir hier neue Wege und haben die Veranstaltung nun aus Sicht der virtuellen Zuschauer von Grund auf neu durchdacht“, sagte Reitz.

Vier Kameras und ein professionelles Regieteam werden im Einsatz sein – damit die Show auch kurzweilig für die Zuschauer sei, sagte Reitz. Bereits ab 19 Uhr stimmen Vorberichte und Interviews auf den Abend ein, bevor um 19.30 Uhr SWR-Moderator Markus Brock die Bühne betritt und die Gala einleitet.

Für die Teilnahme als Gast im CCP erhebt der WSP erstmals eine Kostenbeteiligung von 60 Euro. „Der Erwerb eines Tickets trägt zur Deckung der erhöhten Kosten bei und umfasst ein Menü einschließlich Getränke“, erklärte King. Nach der Veranstaltung werde der WSP einen Teil der Einnahmen der PZ-Aktion „Menschen in Not“ spenden. Eine Spende für den guten Zweck sei im Übrigen eine Anregung des Talk-Gastes Uli Hoeneß. Mit dem Unternehmer und Ehrenpräsidenten des FC Bayern ist der WSP ein Coup gelungen. Dass Hoeneß eine schillernde Persönlichkeit ist, werde die Talk-Runde mit Brock bereichern. „Vorgefertigte Antworten werden Sie von Hoeneß nicht hören“, versicherte Reitz. „Zäsuren – wenn sich der Lauf der Wirtschaft oder des Lebens plötzlich verändert“ heißt die Gesprächsrunde. So wolle man einerseits Bezug nehmen auf die Auswirkungen der aktuellen Corona-Situation auf Wirtschaft und Gesellschaft. Gleichzeitig aber auch die Frage aufgreifen, wie man mit persönlichen Rückschlägen umgehen könne. „Uli Hoeneß ist zweifelsohne jemand, der etwas zu sagen hat“, sagte Reitz. „Die Haftstrafe, die er aufgrund von Steuerhinterziehung zu verbüßen hatte, hat uns allen gezeigt, dass auch Menschen, bei denen es stets bergauf zu gehen scheint, sehr einschneidende Zäsuren erleben und damit umgehen müssen.“

Reitz ist Bayern-Fan

Einen persönlichen Bezug hat Reitz: Er sei nicht nur seit seinem siebten Lebensjahr Bayern-Fan, vor seinem Wechsel nach Pforzheim war er für das Standortmarketing im Landkreis Miesbach verantwortlich, wo Uli Hoeneß oberhalb des Tegernsees wohnt.

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