Coronavirus - Niederlande
Eine fast menschenleere Straße in Amsterdam. In den Niederlanden gilt bis mindestens 14. Januar ein harter Lockdown.
Peter Dejong
Brennpunkte
Winterreisen in Corona-Zeiten: Diese Regeln gelten

Berlin (dpa) - Die hochansteckende Virusvariante Omikron treibt die Corona-Zahlen in vielen Regionen der Welt nach oben. Die Bundesregierung stuft inzwischen Dutzende Staaten wieder als Hochrisikogebiete ein.

Seit vergangenem Samstag fallen auch die Urlaubsländer Spanien und Portugal sowie die USA erneut in diese Kategorie. Viele Regierungen haben die Corona-Regeln unter dem Eindruck der Omikron-Welle bereits wieder verschärft. Ein Überblick über die Lage in den Urlaubsländern:

ÖSTERREICH

Zum Leidwesen von Gastronomie und Hotellerie ist die Sperrstunde auf 22.00 Uhr vorverlegt worden. Auch für Silvester gibt es keine Ausnahme. Ansonsten gelten weiter die bekannten Hürden bei der Einreise. Wer keine Auffrischungsimpfung hat, muss einen PCR-Test vorlegen. Auch Genesene brauchen einen PCR-Test. Schulpflichtige Kinder dürfen mit ausreichenden Testnachweisen im Land Urlaub machen, das bedeutet etwa drei Tests pro Woche. Kinder unter zwölf Jahren betreffen die Regeln nicht. Die Sieben-Tage-Inzidenz lag zuletzt bei rund 170 Fällen pro 100.000 Einwohner. Deutschland hat Österreich von der Liste der Hochrisikogebiete inzwischen gestrichen.

SCHWEIZ

Die Corona-Lage hat sich deutlich verschärft. Zuletzt wurden mehr als 13.000 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden gezählt. Gemessen an der Zahl der Einwohner ist die Zahl fast dreimal so hoch wie in Deutschland. Für die Einreise brauchen auch Geimpfte und Genesene einen negativen PCR- oder Antigen-Schnelltest. Ungeimpfte müssen nach Einreise einen zweiten Test machen. Allerdings: Quarantänevorschriften gibt es nicht. Wintersport geht mit 3G, aber in Hütten, Restaurants und bei Kulturveranstaltungen gilt 2G, also Zutritt nur für Geimpfte und Genesene.

NIEDERLANDE

Das Land betrachtet Deutschland als Hochrisikogebiet. Wer aus Deutschland einreisen will und älter als zwölf Jahre ist, muss entweder geimpft oder genesen sein oder einen negativen Test vorweisen. Seit Dienstag gehen die Behörden davon aus, dass die Omikron-Variante im Land dominant ist. Mindestens bis zum 14. Januar gilt ein harter Lockdown. Geschäfte, Gaststätten, Schulen, Kultur- und Sporteinrichtungen sind geschlossen. Ausnahmen gelten für Supermärkte oder Apotheken. Zu Hause darf man höchstens zwei Gäste empfangen, zu Silvester höchstens vier. Auch draußen gilt, dass nur zwei Menschen zusammen sein dürfen.

BELGIEN

Nach Rekordwerten Ende November geht die Zahl der Infektionen zwar weiter zurück, die Corona-Regeln wurden kürzlich trotzdem verschärft. Die Gastronomie muss um 23.00 Uhr schließen, Silvester gibt es keine Ausnahme. Die Regierung empfiehlt, soziale Kontakte zu begrenzen. Zusammenkünfte in Innenräumen - außer in Privatwohnungen - sind weitgehend verboten. Die 14-Tage-Inzidenz lag zuletzt bei 881. Einreisende aus Deutschland müssen online ein Formular ausfüllen und vollständig geimpft oder genesen sein. Alternativ können sie einen negativen Test vorlegen und sich nach einer Woche erneut testen lassen. Am Mittwoch wurde beschlossen, dass Kinos, Konzerthallen und andere Kulturstätten wieder öffnen dürfen. Es sind aber maximal 200 Zuschauer erlaubt, das Tragen von Masken ist verpflichtend und ein Impfpass oder negativer Test muss meist vorgelegt werden.

DÄNEMARK

Wer in Deutschlands nördlichem Nachbarland Silvester feiern will, muss vor der Einreise einen Corona-Test machen - unabhängig vom Impfstatus. Ausgenommen sind Kinder und Jugendliche unter 15 Jahren. Die Zahl der Neuinfektionen ist wegen Omikron stark gestiegen, zuletzt meldete Dänemark die höchste Inzidenz in der EU. Kinos, Theater, Zoos und Vergnügungsparks sind ebenso geschlossen wie Discos. Nur Büchereien und Musikschulen dürfen öffnen. Bars und Restaurants müssen um 23.00 Uhr schließen, nachts darf kein Alkohol verkauft werden. In vielen Bereichen gelten Maskenpflicht und 3G-Regeln.

FRANKREICH

Die Corona-Zahlen steigen steil an, die Regierung spricht von einer «Flutwelle». Beim Besuch von Cafés und Restaurants, Kinos und anderen Veranstaltungen wird der «Passe Sanitaire» benötigt. Dabei handelt es sich um einen digitalen Nachweis von Impfung, Genesung oder eines negativen Tests. Auch für Reisen per Flugzeug oder Fernzug ist dieser 3G-Nachweis erforderlich. Menschen ab 65 Jahren, deren Immunisierung sieben Monate oder länger zurückliegt, benötigen für den «Passe Sanitaire» eine Auffrischimpfung. Anders als in Deutschland sind die allermeisten Geschäfte sowie der öffentliche Nahverkehr ohne einen 3G-Nachweis zugänglich. Außer in Innenräumen gilt auch in vielen Stadtzentren im Freien eine Maskenpflicht.

ITALIEN

Wer einreisen will, muss einen negativen PCR- oder Antigen-Schnelltest vorzeigen. Das gilt auch für Geimpfte und Genesene. Im ganzen Land gilt die Maskenpflicht auch im Freien. In Skiliften sowie im öffentlichen Nah- und Fernverkehr ist der Nachweis nötig, geimpft, negativ getestet oder genesen zu sein (3G). Ab dem 10. Januar 2022 gilt hier und in Hotels sowie auf Festen aber die 2G-Regel wie bisher schon in Restaurants, Museen oder Theatern; ein negativer Test reicht dann nicht aus. Die deutschen digitalen Impfzertifikate funktionieren. Zuletzt gingen die Corona-Zahlen stark nach oben. Zu Silvester haben viele Großstädte ihre Feierlichkeiten abgesagt. Ab Samstag, 1. Januar, wird Italien von der Bundesregierung als Hochrisikogebiet eingestuft.

GRIECHENLAND

Die Regierung hat wegen der rasanten Ausbreitung von Omikron zahlreiche Corona-Maßnahmen vorgezogen, die bisher für den 3. Januar 2022 geplant waren. So müssen nun sofort alle Tavernen, Bars und Kneipen um Mitternacht schließen. Gäste dürfen nicht stehen, sondern nur am Tisch bedient werden. Musik wird in diesen Lokalen verboten. Einzige Ausnahme: In der Silvesternacht dürfen Tavernen und Clubs bis 2.00 Uhr aufbleiben. In allen öffentlichen Räumen bleibt es Pflicht, eine FFP2-Maske zu tragen. Reisende nach Griechenland müssen vor Reiseantritt einen negativen Test vorzeigen.

SPANIEN

Trotz einer Impfquote von etwa 80 Prozent steigt die Zahl der Neuinfektionen rasant. Deutschland stuft Spanien nun wieder als Hochrisikogebiet ein. Reiserückkehrer, die weder geimpft noch genesen sind, müssen in Deutschland deshalb bis zu zehn Tage in Quarantäne. In Spanien dagegen wird die Isolationsdauer nach einer symptomfreien Infektion von zehn auf sieben Tage verkürzt. Geimpfte, die Kontakt zu einem Infizierten hatten, müssen sich gar nicht isolieren. Landesweit gilt eine Maskenpflicht im Freien. In 9 von 17 Regionen gelten 3G-Regel, Sperrstunden oder nächtliche Ausgangsbeschränkungen, in anderen - etwa in Madrid - gibt es kaum Restriktionen. Wer älter als zwölf ist, muss bei der Einreise geimpft, genesen oder getestet sein.

PORTUGAL

Das Land hat eine der höchsten Impfquoten weltweit und trotzdem steigen auch hier die Infektionszahlen rapide. Deshalb gilt auch Portugal in Deutschland wieder als Hochrisikogebiet. Seit dem 1. Dezember gilt der Nationale Notstand mit strengeren Maßnahmen, wie etwa 3G für den Zugang zu Hotels, Restaurants und touristischen Anlagen. Zwischen dem 25. Dezember und dem 9. Januar bleiben neben Schulen auch Bars und Diskotheken geschlossen. Zu Silvester dürfen sich auch im Freien höchsten zehn Menschenversammeln, Alkohol ist dabei untersagt. In öffentlichen Innenräumen gilt eine Maskenpflicht. Bei der Einreise müssen auch Geimpfte einen negativen Test vorlegen.

GROSSBRITANNIEN

In den Pub, die Oper oder sogar in die Disco? In England ist das über Silvester kein Problem. Premier Boris Johnson hat angekündigt, die Corona-Regeln im größten Landesteil nicht zu verschärfen. Derzeit gilt eine Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln, Geschäften sowie Theatern, Kinos und Museen - nicht aber in Kneipen und Restaurants. In Schottland, Wales und Nordirland gelten deutlich strengere Regeln. Wer einreisen will, muss vor Abflug einen negativen Test vorlegen. Auch Geimpfte und Kinder ab fünf Jahren müssen innerhalb der ersten beiden Tage nach Ankunft einen PCR-Test machen, der vorab online gekauft werden muss. Bis zum Ergebnis müssen sich Reisende selbst isolieren.

IRLAND

Alle Reisenden ab zwölf Jahren müssen vor ihrer Ankunft einen Nachweis über einen negativen Corona-Test zeigen, bei Geimpften reicht ein Antigen-Test. Zudem muss ein Einreiseformular ausgefüllt werden. Zutritt zu Gaststätten, Theatern, Kinos und Fitnessstudios gibt es nur gegen Vorlage eines Impfnachweises. Pubs, Restaurants und Cafés müssen um 20.00 Uhr schließen. Es darf nur am Tisch bestellt werden, maximal sechs Menschen dürfen beisammen sitzen. In vielen Bereichen gilt eine Maskenpflicht. An privaten Treffen in geschlossenen Räumen dürfen maximal vier Haushalte teilnehmen.

TSCHECHIEN

Aus Sorge vor der Omikron-Variante hat das Land die Einreisebestimmungen verschärft. Auch wer eine vollständige Grundimmunisierung hat, braucht für die Einreise ein negatives PCR-Testergebnis. Nur Geboosterte sind davon ausgenommen. In Hotels und Gaststätten sowie auf den Skipisten gilt die 2G-Regel. Für Silvesterfeiern besteht eine 50-Personen-Obergrenze. Das Zünden von Feuerwerk ist im Prager Stadtzentrum verboten. Deutschland stuft Tschechien als Hochrisikogebiet ein.

POLEN

Auch Polen wird von der Bundesregierung als Hochrisikogebiet eingestuft. Bei Einreise aus dem Schengenraum besteht eine zehntägige Quarantänepflicht. Ausgenommen sind vollständig Geimpfte, Genesene und Reisende mit aktuellem negativen Testergebnis. Clubs und Diskotheken sind eigentlich geschlossen, dürfen aber an Silvester ausnahmsweise unter bestimmten Auflagen öffnen. Die Skigebiete sind in Betrieb.

RUSSLAND

Die Corona-Lage hat sich leicht entspannt und bislang wurden auch nur wenige Omikron-Fälle gemeldet. Nach offiziellen Angaben gab es zuletzt 21 000 Neuinfektionen und mehr 900 Todesfälle binnen eines Tages im flächenmäßig größten Land der Erde. Größere Einschränkungen gibt es bei den Feierlichkeiten zum neuen Jahr aber nicht. In Moskau gilt etwa im weltberühmten Bolschoi Theater oder in der Tretjakow-Galerie eine 2G-Regel. Für Reisen innerhalb Russlands sind solche Geimpft- oder Genesenen-Nachweise nicht nötig. Restaurants und Diskotheken haben wie gewohnt geöffnet - ebenso wie die vielen Schlittschuhbahnen.

TÜRKEI

Nach offiziellen Zahlen werden derzeit im Schnitt täglich rund 20.000 neue Corona-Fälle gemeldet. Für private Treffen gibt es keine offiziellen Regeln. An vielen öffentlichen Orten gilt weiterhin eine Maskenpflicht, etwa wenn Mindestabstände nicht eingehalten werden können. Reisende, die Flugzeuge oder Fernbusse und -züge im Inland nutzen, müssen einen Impfnachweis vorlegen. Gleiches gilt für kulturelle Veranstaltungen wie Konzerte oder Theater- und Kinobesuche. Für die Einreise aus Deutschland ist ein negativer Corona-Test, ein Impf- oder Genesungsnachweis erforderlich.

USA

Omikron ist bereit die dominante Virusvariante. Wer aus Europa einreisen will, braucht einen Negativ-Test, der einen Kalendertag vor der Abreise in die USA erfolgt sein darf. Zusätzlich müssen Ausländer in der Regel eine vollständige Covid-19-Impfung nachweisen, bevor sie in die USA fliegen dürfen. Für private Treffen gibt es keine landesweiten Beschränkungen. Das Tragen von Masken in Innenräumen ist nur in manchen Bundesstaaten vorgeschrieben. Restaurants, Kinos und Geschäfte sind in aller Regel geöffnet. Zuletzt mussten aber vor allem im Nordosten des Landes Gaststätten, Museen und andere Betriebe schließen, weil sich viele Mitarbeiter in Quarantäne befanden.

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