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Wieder Lieferengpässe in Apotheken bei Cannabis

Der Bedarf an medizinischem Cannabis steigt ununterbrochen. Apotheken sind wiederholt in einem Lieferengpass.

Cannabis ist das lateinische Wort für Hanf. Sowohl die Blüten als auch das Harz beinhalten das in Deutschland illegale und psychoaktive Cannabinoid THC (Tetrahydrocannabinol). Das gepresste Harz der Hanfpflanze wird als Haschisch bezeichnet. Die getrockneten Blüten der weiblichen Pflanze sind unter dem Begriff Marihuana bekannt.

Wer Cannabis oder Haschisch ohne ärztliche Indikation konsumiert, verstößt gegen das Betäubungsmittelgesetz. Dem Statischen Bundesamt zufolge haben rund 13 Millionen Menschen in Deutschland bereits Cannabis konsumiert. Bei den jungen Erwachsenen und Jugendlichen war der Konsum im Jahr 2018 tendenziell sogar leicht steigend.

THC birgt eine Suchtgefahr wie Alkohol und Nikotin

Anders als in der Politik vielfach behauptet, kann Cannabis nicht pauschal als Einstiegsdroge bezeichnet werden — hierbei sind sich Drogenexperten nämlich einig. Nur die wenigsten Konsumenten greifen nach Cannabis zu härteren Drogen, das sind die Ausnahmefälle.

Dennoch birgt auch das enthaltene THC eine Suchtgefahr, ähnlich wie es bei Alkohol oder Nikotin der Fall ist. Aus einer Studie der Weltgesundheitsorganisation (WHO) geht hervor, dass die Gefahr einer Abhängigkeit bei etwa 30 Prozent liegt.

Weiterhin ist Marihuana und Haschisch eine illegale Droge — zumindest in Deutschland. Der Besitz von Cannabis wird mittlerweile aber nicht mehr strafrechtlich verfolgt. Die Obergrenzen sind aber von Bundesland zu Bundesland verschieden. In Bayern gelten sechs Gramm als Eigenbedarf, wobei in Berlin sogar 15 Gramm als Eigenbedarf gelten.

Cannabis zur Zulassung als Arzneimittel

Hierzulande darf seit März 2017 Cannabis schwer kranken Patienten als Arzneimittel verschrieben werden. Ein herkömmliches Rezept reicht aber noch lange nicht aus. Der Arzt muss ein Betäubungsmittel-Rezept ausstellen. Da der Konsum auch zu einer Abhängigkeit führen könnte, gelten sehr strenge Regeln und demnach auch strenge Kontrollen.

Medizinisches Cannabis gibt es sowohl als Cannabisblüten, als auch als Fertigarzneimittel. Medikamente mit THC und CBD in Kombination wird zum Beispiel bei schmerzhaften Spastiken oder zur Linderung der Nebenwirkungen nach einer Chemotherapie verschrieben.

Am häufigsten jedoch werden Patienten mit chronischen Schmerzen medizinisches Cannabis verschrieben, weil kein anderes Medikament helfen kann. Es wird aber auch häufig bei psychiatrischen Symptomen wie Alzheimer oder bei chronischen Darmentzündungen mit Erfolg eingesetzt.

Die Erforschung des Cannabis befindet sich noch in den Kinderschuhen. Durch die Prohibition in den letzten Jahrzehnten gab es praktisch keine Forschungen zu möglichen Anwendungszwecken. Die Uni Hohenheim hat sein Interesse bekundet und möchte sich der Hanfpflanze annehmen. In den nächsten Jahren werden weitere Medikamente für neue Anwendungsmöglichkeiten mit Sicherheit entstehen.

Die Nachfrage ist zumindest schon jetzt größer als ursprünglich angenommen. Angaben des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen (GKV) wurden allein in Deutschland knapp 60.000 Rezepte ausgestellt. Das ist eine Steigerung von 66 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

Noch kein Cannabis-Anbau in Deutschland

Die Lieferengpässe nehmen nicht ab. In Deutschland ist Cannabis ein Import-Produkt. Lieferanten kommen aus den Niederlanden oder aus Kanada. Voraussichtlich wird es aber ab dem Jahr 2020 auch hierzulande eine eigene Cannabis-Produktion geben. Die erste Ernte aus Deutschland wird wohl im Herbst 2020 folgen.

Die Stadt München möchte sich vor allem auf kommunalen Flächen für Cannabis einsetzen, damit eine regionale Versorgung für Patienten verbessert werden kann. In Baden-Württemberg gibt es noch keine Pläne.

Gibt es Cannabis auch legal in Deutschland?

In Deutschland ist Cannabis mit THC keineswegs legal. Allerdings kann Cannabis auch auf CBD gezüchtet werden. Dieses Cannabinoid ist in Deutschland legal und als Nahrungsergänzungsmittel erhältlich. Seiten wie CBD360 von Cornelius De Luca beschäftigen sich mit den unterschiedlichen Anwendungsbereichen.

CBD hilft aber nicht jedem Menschen. Zwar gibt es durchaus Fälle, bei dem CBD gegen Schmerzen oder epileptischen Anfällen geholfen hat, aber die Wirkung kann nicht bei jedem Menschen garantiert werden.

In Facebook-Gruppen oder auch in zahlreichen Blogs wird sich über die Wirksamkeit und über die verschiedenen Anwendungsformen ausgetauscht. Neusten Erkenntnissen zufolge ist der CBD Konsum über das Verdampfen effektiver als beispielsweise die Einnahme über die Mundschleimhäute mit einem CBD Öl.

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