Charmante Werbung für die Gewinnung von ausländischen Fachkräften (von links): Lina Zambrano, Sarah Strobel, Irmgard Otto, Stefanie Matthes-Baum, Sigrun Frieße, Tanja Traub und Michaela Thoma. Foto: Meyer
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Welcome Center bei der IHK Nordschwarzwald heißt internationale Fachkräfte willkommen
  • Lothar Neff

Pforzheim. „Wozu braucht man eigentlich ein Welcome Center?“ fragt eingangs Tanja Traub, Mitglied der Geschäftsführung der IHK Nordschwarzwald. Und gibt gleich die Antwort: „Um das Bürokratiemonster zu bändigen.“ Denn bei der Gewinnung von internationalen Fachkräften gilt es viele Regeln zu beachten und etliche Hürden zu überwinden. Das weiß Tanja Traub auch aus eigener Erfahrung, denn ihr Sohn lebt derzeit in Wien und ihre künftige Schwiegertochter will aus Japan nach Österreich ziehen, um dort zu arbeiten. Ihr Mann ist Architekt in Pforzheim und sucht verzweifelt nach Fachkräften, die ihn unterstützen.

„Wir schaffen es nicht ohne ausländische Fachkräfte“, macht Traub deutlich. Für diese ist wiederum Lina Zambrano zuständig. Seit August 2019 leitet sie das Welcome Center Nordschwarzwald und berät internationale Fachkräfte und Unternehmen vor allem in Pforzheim und dem Enzkreis.

„Als gebürtige Kolumbianerin kenne ich aus eigener Erfahrung die Bedürfnisse der internationalen Fachkräfte in Bezug auf den beruflichen Einstieg in Deutschland“, so Zambrano. In ihrem Studium hat sie sich mich mit Themen der interkulturellen Kommunikation, Personalentwicklung und interkulturellen Kompetenz beschäftigt. „Es freut mich, ein Teil vom Team des Welcome Centers zu sein und alle internationale Fachkräfte in der Region Nordschwarzwald herzlich Willkommen zu heißen und bei Fragen zum Arbeiten und Leben zu helfen.“ Dabei wird sie von ihrer Kollegin Michaela Thoma unterstützt, die Arbeitgeber berät. Zambrano pflegt intensive Kontakte zur Hochschule Pforzheim, wo viele ausländische Studenten sind, die sich für eine spätere Arbeitsaufnahme interessieren. Wenn diese nicht aus Europa stammen, gilt für sie das neue Fachkräfteeinwanderungsgesetz (FEG), das im März in Kraft tritt. Über dessen Auswirkungen informierte die gestrige Veranstaltung in der IHK, die mit über 50 Teilnehmern gut besucht war.

Irmgard Otto vom Stuttgarter Wirtschaftsministerium, Sarah Strobel vom Netzwerk „Unternehmen integrieren Flüchtlinge“ sowie Sigrun Frieße (Leiterin Ausländerwesen der Stadt Pforzheim) und Stefanie Matthes-Baum (Agentur für Arbeit Nagold Pforzheim) referierten. Besonders groß sei der Fachkräftebedarf im Bereich Bau, Handwerk sowie Pflege und Gastronomie, erläuterte Otto. „Im FEG wird klar geregelt, wer für Arbeit oder Ausbildung zu uns kommen darf.“

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