„Wir ziehen um!“ Die Bauernmarktleute weisen mit bunten Tafeln auf den bevorstehenden Wechsel vom Alten vors Neue Rathaus hin. Foto: Erb
Pforzheim
Wechsel wegen City-Ost: Pforzheims Bauernmarkt-Kunden müssen umdenken
  • Claudius Erb

Pforzheim. Seit 25 Jahren bietet der Bauernmarkt vor dem Alten Rathaus an jedem Freitagvormittag regionale Erzeugnisse wie Fleisch, Gemüse und Obst, Eier, Honig und Brot oder Blumen. Ausgerechnet zum Jubiläum müssen die Beschicker und deren Kunden im Wortsinn neue Wege gehen. Weil in diesem Bereich der Östlichen Vorarbeiten für das Großprojekt Innenstadtentwicklung-Ost anlaufen, werden die Stände künftig auf dem benachbarten Marktplatz aufgebaut. Es wird nicht der einzige Standortwechsel bleiben. Und gerade das bereitet den Marktleuten Sorge.

Noch einmal können Kunden am Freitag dieser Woche an gewohnter Stelle einkaufen gehen. Dann folgt der Umzug: Bereits in der vergangenen Woche wiesen mehrere Schilder an den Ständen darauf hin, dass ab Freitag, 8. März, der Marktplatz vor dem Neuen Rathaus Anlaufstelle für Freunde hochwertiger regionaler Produkte ist. „Gleich hier um die Ecke!“, stand auf den bunten Tafeln zu lesen. Und eben die Nähe zum bisherigen Standort und die Lage mitten in der City lässt die Bauernmarktleute dieser Änderung positiv entgegensehen.

„Das könnte sogar noch attraktiver werden“, sagt Daniela Bischoff, die mit ihrem Mann, dem Dietlinger Landwirt Claus Bischoff, einen Stand mit Fleisch, Wurst und Eiern betreibt. Vor einigen Tagen habe es bereits eine Stellprobe auf dem Marktplatz gegeben. Die überraschende Erkenntnis: Auch wenn der Marktplatz um einiges größer als der Bereich beim Alten Rathaus wirkt, blieb wegen der vor dem Neuen Rathaus platzierten Betonelemente nicht viel Platz frei. Bischoff und die Kollegen befürchten nun, dass sie weichen müssen, wenn etwa innerstädtische Sonderaktionen wie der italienische oder der ungarische Markt Platz beanspruchen. Vom OechsleFest und vom Goldenen Weihnachtsmarkt ganz zu schweigen, bei denen den Bauernmarkt-Beschickern auf jeden Fall ein erneuter Wechsel droht. Wohin es dann geht, ist offen. „Wir wissen nicht, wohin es geht und welche Einbußen uns erwarten“, bringt Daniela Bischoff die kollektiven Bedenken auf den Punkt.

Mit den Leitungsarbeiten, die im Vorfeld von City-Ost beginnen, begründet der städtische Sprecher Philip Mukherjee den nötigen Standortwechsel. Bis auf Weiteres werde der Bauernmarkt deshalb ab 8. März auf dem Marktplatz zu finden sein. Mukherjee bestätigt auch, dass ein Alternativstandort gefunden werden müsse, sollte der Platz vor dem Neuen Rathaus anderweitig benötigt werden. Hierfür sei man noch mit den Beschickern im Gespräch. Denkbar wäre etwa der Platz zwischen Theater und CCP, aber auch das Aufstellen der Stände in der Fußgängerzone. Dort müsste man aber im Advent wieder für den Goldenen Weihnachtsmarkt weichen. Muhkerjee stellt heraus, dass lediglich das OechsleFest und der Weihnachtsmarkt Vorrang hätten. Ansonsten sei künftig „der Bauernmarkt auf dem Marktplatz gesetzt“ – und kleinere Veranstaltungen müssten sich an ihm ausrichten.

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