Paulo Lima (links) soll beim FC Nöttingen das Spiel auf der Außenbahn beleben. Unser Bild zeigt den Spieler vom FC Bruchsal in einem Zweikampf mit Bilfingens Spielertrainer Dejan Svjetlanovic. Foto: PZ-Archiv/Ripberger
Als großes Talent gilt Torhüter Lukas Mai (links) vom den KSC-Junioren, der hier neben Denis Gudzevic sitzt, der beim 1. CfR Pforzheim lange verletzt gefehlt hatte. Foto: PZ-Archiv/Ripberger
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Vorfreude auf starke Oberliga: FC Nöttingen und CfR Pforzheim mit großen Zielen
  • Udo Koller

Pforzheim. Am 3./4. August ist es schon wieder so weit. Dann startet die Fußball-Oberliga Baden-Württemberg in die neue Saison. Mit von der Partie sind wieder der FC Nöttingen und der 1. CfR Pforzheim. Die PZ wirft einen Blick voraus.

Was tut sich beim FC Nöttingen?

Die Lila-Weißen aus dem kleinen Remchinger Ortsteil vertrauen weitgehend ihrer gestandenen Mannschaft. Wechsel gab es nur wenige. Jimmy Marton, Francisco Rodriguez und Dennis Schneider sind gegangen, die Zukunft von Abwehrspieler Niklas Kolbe ist noch nicht endgültig geklärt. Außenbahnspieler Paulo Lima vom Verbandsligisten Bruchsal ist bislang der einzige Neuzugang von außerhalb. Gesucht werden noch ein Angreifer und ein Außenbahnspieler für rechts. Am Sonntag um 11.00 Uhr bittet Trainer Michael Wittwer seine Spieler zum Auftakttraining, dazu gibt es dann zeitgleich auf der Clubhaus-Terrasse auch eine Startup-Hocketse für Mitglieder und Fans mit Getränken und Gegrilltem.

Was tut sich beim 1. CfR Pforzheim?

Schon etwas mehr. Mit Dominik Salz, der kürzer treten will und künftig beim TSV Grunbach in der Landesliga kickt, ist ein Schlüsselspieler weg. Ob weitere folgen, steht noch nicht fest. Auch Joao Tardelli wird immer wieder mit Grunbach in Verbindung gebracht. Beim CfR-Trainingsauftakt erklärte der Brasilianer aber: „Ich bin doch hier.“ Klar ist, dass die Mannschaft von Gökhan Gökce insgesamt jünger wird, bislang in vielen Mannschaftsteilen ergänzt oder gar verstärkt wurde. Fabian Czaker (FSV Hollenbach) ist ein Mittelstürmer der Marke Brecher, Benjamin Sailer (U23 SV Sandhausen) und Andre Redekop (FC Kirrlach) sollen die Außenbahnen beleben, Lukas Mai (Karlsruher SC U19) gilt als großes Torhütertalent. Gespannt sein darf man, ob der Büchenbronner Nico Plattek (Spvgg Durlach-Aue) im zentralen Mittelfeld eine Führungsrolle übernehmen kann. „Es wird sich noch was tun“, verspricht Sportvorstand Torsten Heinemann zudem, ohne Namen zu nennen. Im Training waren zahlreiche Testspieler dabei, sie kamen ausweislich ihrer Trikots und T-Shirts unter anderem von der Jugend der Stuttgarter Kickers, dem GSV Maichingen und dem TSV Ehningen.

Wie lauten die Saisonziele bei FCN und CfR?

Das Saisonziel bleibt unverändert „Platz eins bis fünf“ gibt FCN-Vereinschef Dirk Steidl für die neue Runde aus, nachdem die Lila-Weißen vergangene Saison lange um die Spitzenplätze mitspielten, am Ende auf Rang vier landeten. Beim CfR will man die enttäuschende Saison mit dem elften Tabellenplatz schnell abhaken, hütet sich aber davor, angesichts eines geschrumpften Etats die Latte zu hoch zu legen. „Dass wir es besser machen wollen, als vergangene Saison, steht aber außer Frage“, sagt Heinemann.

Wann gibt es den Spielplan? Und wie lauten die Eckdaten für die neue Saison?

Am 10. Juli (Mittwoch) steigt die Staffeltagung der Oberliga in der Sportschule Schöneck Karlsruhe, dann bekommt auch die Terminliste ihre endgültige Form. Erster Spieltag ist am Wochenende 3./4. August, letzter Spieltag vor der Winterpause soll der 7./8. Dezember sein. Regulär weiter gehen soll es am 29. Februar, der letzte Spieltag ist am 30. Mai 2020 (Pfingstsamstag) geplant.

Wie stark wird die Oberliga in der kommenden Spielzeit?

Stärker als vergangene Saison – darüber ist man sich in Nöttingen und Pforzheim einig. „Viele Teams haben aufgerüstet“, blickt Torsten Heinemann vom CfR nach Stuttgart, wo die Kickers den verpassten Aufstieg schnellstmöglich nachholen wollen und Regionalliga-Absteiger VfB Stuttgart II ebenfalls keine Lust hat, länger als nötig in der Oberliga zu verweilen. „Stärker und interessanter“, sagt auch Dirk Steidl vom FC Nöttingen mit Blick auf die Aufsteiger, allen voran der Freiburger FC und die U23 des SV Sandhausen. Der Freiburger FC hat sich den letzten freien Platz in der Liga gesichert. Der südbadische Verbandsliga-Vizemeister setzte sich im entscheidenden Duell gegen den württembergischen Club aus Hollenbach nach einem 2:2 im Heimspiel mit 5:1 in Hollenbach durch.

Was tut sich personell in der Liga?

Es ist vor allem in den württembergischen Clubs einiges in Bewegung geraten. Der SV Stuttgarter Kickers hat Ramon Gehrmann von SGV Freiberg geholt, und der neue Trainer hat gleich zwei Spieler mitgebracht, die auch schon beim FC Nöttingen gespielt haben. Mittelfeldspieler Leon Braun (2017 bis 2018 beim FCN) und Thomas Bromma, der das zweite Halbjahr 2014 Ersatztorhüter bei den Lila-Weißen war. Bei den Kickers soll nach Medienberichten auch Pforzheims Manuel Salz ein Thema gewesen sein, doch der winkt lachend ab: „Ich weiß von nichts. Es gab keinen Kontakt.“ Besonders heftig rotiert das Wechselkarussell in Freiberg. Der SGV verlor mit Marcel Sökler den Top-Torjäger der Liga (32 Treffer) an den künftigen Ligakonkurrenten VfB Stuttgart II, Abwehrspieler Maximilian Rohr geht zu Drittligist Carl Zeiss Jena. Dafür ist am Neckar mit Shqiprim Binakaj ein Akteur von Drittligist Großaspach im Gespräch, verpflichtet wurde bereits Daniel Kaiser vom Regionalligisten Viktoria Berlin.

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