Der Freudensteiner Musikdirektor Bruno Gießer (Dritter von rechts) wurde von Pfarrerin Angela Hahnfeldt (von links), Helmut Wagner (Bürgermeister a.D. Sternenfels), Volker Riedel (stellvertretender Ortsvorsteher Freudenstein-Hohenklingen), Klaus Riekert (stellv. Bürgermeister Sternenfels), Christoph Gutjahr (Erster Vorsitzender des Musikvereins Freudenstein) und Marianne Müller (Zweite Vorsitzende) verabschiedet. Regina Gießer (Vierte von rechts) erhielt einen Blumenstrauß. Foto: Frommer
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Vollblutmusiker verlässt die große Bühne: Musikdirektor Bruno Gießer verabschiedet
  • Robin Daniel Frommer

Freudenstein/Sternenfels-Diefenbach. Ein Konzertabend mit und für Bruno Gießer: Mitglieder und Verantwortliche des Musikvereins Freudenstein nutzten den Freitagabend in der gut besuchten Diefenbacher Gießbachhalle, um ihren langjährigen und verdienstvollen Musikdirektor zu würdigen. Bruno Gießer (Jahrgang 1944) lenkt seit 45 Jahren die musikalische Entwicklung des Vereins, getreu seiner Devise „Fördern und Fordern“.

Oder wie es Volker Riedel, der stellvertretende Ortsvorsteher von Freudenstein-Hohenklingen ausdrückte: „Es ist das Lebenswerk eines Vollblutmusikers.“

Bruno Gießer stammt aus Mühlacker-Dürrmenz, und zählt zu einer weit verzweigten Musikerfamilie. Die Aufgaben des Musikdirektors erfüllte er bis vor zehn Jahren in Balingen (Zollernalbkreis) sowie in Vaihingen an der Enz; beim Musikverein Freudenstein ist er ehrenamtlich tätig. Hier ist die Stabübergabe am Dirigentenpult nun für den Karfreitag des kommenden Jahres geplant. Immer dezent, aber umsichtig an der Seite ihres Mannes ist Regina Gießer. Das Paar ist seit 51 Jahren verheiratet. Bruno Gießer verrät: „Ich habe sie bei einer Zugfahrt zum Theater in Stuttgart kennengelernt. Sie stieg zwar in Ludwigsburg aus, ging mir aber nie mehr aus dem Sinn“. Und da hinter einem erfolgreichen Mann immer auch eine starke Frau steht, wurden von den Rednern in der Gießbachhalle beide gewürdigt. Im ersten Konzertabschnitt stand allerdings das große Blasorchester des Musikvereins Freudenstein mit Bruno Gießer im Mittelpunkt.

Dazu zählen mehr als sechzig junge Musiker, die unter Gießers Leitung zunächst die beliebte Ouvertüre zu Rossinis Barbier von Sevilla zelebrierten. Danach folgte mit den „Symphonic Dances“ aus Leonard Bernsteins Musical „West Side Story“ eine Herausforderung für das Orchester. „Eine teuflische Angelegenheit, an der wir zwischen sechs und acht Wochen geprobt haben“, so Bruno Gießer. Auch Bernsteins Ouvertüre zu „Candide“ erhielt von den Konzertgästen stehende Ovationen.

Anschließend gaben sich auf der Bühne kleinere Ensembles des Vereins „die Klinke in die Hand“: Eine Dixieland-Formation, die Big Band, das neunköpfige Querflötenensemble junger Damen, die Schlagzeugformation und das Bläserquartett zeigten den Facettenreichtum im MV Freudenstein auf. Dazwischen sprachen die Laudatoren zu Ehren von Bruno Gießer, der sich besonders berührt vom Adagio des 2. Satzes aus dem Klarinetten-Konzert von Wolfgang Amadeus Mozart mit Solistin Britta Renz zeigte: „Das Stück geht mir nah“, sagte er, „das hat mit meinem verstorbenen Bruder Hermut zu tun. Er war ein renommierter Klarinettist.“

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