- Anita Molnar | neuenbürg
So lässt es sich aushalten: Tische und Bänke unter blauem Himmel, leichte und kultige Melodien sowie Speis und Trank von Musikverein und Kirche. Zahlreiche Menschen lassen sich dieses Angebot nicht entgehen und frönen beim Sommerkonzert des Musikvereins Neuenbürg auf dem Kirchplatz ein geselliges Beisammensein.
Alle drei Orchester präsentieren sich mit ihrer ganzen Vielfältigkeit – die Stadtkapelle, die Jüngsten vom Storchester und das Jugendorchester. Es ist das zweite Konzert dieser Art, das sich mit dem zweijährlichen Flößerfest – wieder im Juli 2019 – abwechseln soll.
Die Fäden in der Hand hat der Mann mit Hut, Michael Pietsch, der seit morgens um acht Uhr auf dem Platz steht, hintereinander drei Ensembles leitet und nebenbei noch Interviews mit den Musikern führt. Mit Leonie vom Storchester zum Beispiel, die erzählt, dass immer einmal die Woche geprobt wird. Oder mit Mitspieler Moritz, der erst seit vier Wochen Schlagzeug spielt und schon seinen ersten Auftritt hat.
Vierstimmige Stücke von Jacob de Haan spielen die kleinen Bläser, den „Beetle Blues“ etwa oder auch die „House Party“. Eine Stufe weiter ist der Nachwuchs vom Jugendorchester, der Musik aus Filmen wie „Drachenzähmen leicht gemacht“ oder „Moana“ darbietet. Luna hat in beiden Orchestern gelernt, kam über ihre Musikschullehrerin dazu. Inzwischen spielt die 16-Jährige aus Birkenfeld in der Stadtkapelle mit, die bereits morgens den Gottesdienst in der Stadtkirche umrahmt und mittags ein buntes Programm serviert.
Neben einem Medley mit Kult-Hits aus den 1980er-Jahren von Falco bis zur Spider Murphy Gang treten auch einzelne Musikergruppen in Vordergrund, die Trompeter bei „Bugler’s Holiday“ zum Beispiel oder die Posaunen beim „Posaunenexpress“. Schlagzeuger Rainer Dieckhoff begeistert zudem am Xylofon mit seiner rasanten „Erinnerung an Zirkus Renz“. Spontan schmettern drei betagte Herren aus Neuenbürg noch die Gesangseinlage „Auf der Vogelwiese“: Werner Fischer (91), Horst Drollinger (76) und Aron Djie (76).