Anfang Juli 2020 haben sich Vertreter der Bürgerinitiative um Achim Strobel (vorne rechts) mit Albrecht Tschackert (von links), dem Projektleiter der geplanten Deponie, und Firmenchef Hans-Jörg Fischer getroffen. Dabei war damals auch der CDU-Bundestagsabgeordnete Gunther Krichbaum (hinten). Archivbild: Hepfer
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Verhärtete Fronten beim Zwist um Deponie-Pläne in Maulbronn: Darum schlägt CDU-Politiker Gunther Krichbaum Mediationsverfahren vor
  • Peter Hepfer

Maulbronn. Schon im Jahr 2018 gab es Pläne, den Steinbruch Lauster in Maulbronn teilweise aufzufüllen. Aber erst seit Dezember 2019 ist nun klar, dass die Firma Fischer aus Weilheim das Areal in eine Klasse-1-Deponie umwandeln möchte, in der Stoffe mit sehr geringem organischen Anteil gelagert werden dürfen. Die Befüllung des Geländes soll rund zehn Jahre dauern. In der Klosterstadt stößt dieses Vorhaben allerdings auf den erbitterten Widerstand von Anwohnern, die sich mittlerweile zur „Bürgerinitiative (BI) Folgenutzung Steinbruch Lauster“ zusammengeschlossen haben und das Genehmigungsverfahren verhindern wollen. Am Dienstag nun bat der CDU-Bundestagsabgeordnete Gunther Krichbaum zusammen mit CDU-Landtagskandidat Philippe A. Singer zu einem Lokaltermin in den Steinbruch, damit Projekt-Betreiber und Projekt-Gegner Argumente austauschen konnten.

Auch das Regierungspräsidium (RP) Karlsruhe, als zuständige Behörde für diesen Fall, war in Person von Referatsleiter Markus Müller vertreten. Doch die Fronten scheinen verhärtet zu sein.

„Die Kreispolitik hat unserer Meinung nach alles daran gesetzt, um das ganze Thema von der öffentlichen Bühne fernzuhalten. Daraus ergibt sich der Eindruck, dass das Projekt im Hinterzimmer ausgeheckt worden ist. Wir fühlen uns von Kreistag und Landratsamt überfahren und hinters Licht geführt“, sagte BI-Mitglied Martin Stankewitz.

CDU-Landtagskandidat und Verwaltungsrechtler Philippe A. Singer und der CDU-Bundestagsabgeordnete Gunther Krichbaum schlugen dagegen vor, im weiteren Prozedere einen begleitenden Mediator oder Vermittler einzuschalten.

Die Firma Fischer Weilheim plant, den Maulbronner Steinbruch Lauster in eine Deponie umzuwandeln. Dagegen protestieren Anwohner, die eine Bürgerinitiative ins Leben gerufen haben. Foto: Fischer Weilheim

„Ich halte es im Rahmen der Vertrauensbildung für wichtig, die Bürger umfassend zu informieren“, meinte Krichbaum. Kommunikations-Schwierigkeiten müssten ausgeräumt werden. „Offensichtlich gibt es ein Vertrauensdefizit, so dass sich die Bürger nicht genügend mitgenommen fühlen.“

Mehr über den Streit um die Maulbronner Deponiepläne lesen Sie am Mittwoch, 8. Juli, in der „Pforzheimer Zeitung - Ausgabe Mühlacker“ oder im E-Paper auf PZ-news.

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