Daran lässt sich nichts drehen: Die Mess muss ausfallen. Foto: PZ-Archiv, Moritz
Pforzheim
Veranstaltungen in Pforzheim wie die Mess fallen nun flach – wir liefern den Überblick
  • Anke Baumgärtel

Pforzheim. Normalerweise haben die Pforzheimer in den Sommermonaten eine große Auswahl an Events. In diesem Jahr ist alles anders. Der Blick in den städtischen Veranstaltungskalender ist bitter: Viele der gelisteten Aktionen sind bereits mit „Entfällt“ gekennzeichnet. Sämtliche Großveranstaltungen bis Ende August dürften nun dazukommen.

Mit konkreten Äußerungen hält sich die Stadtverwaltung einen Tag nach Verkündung der weiteren Schritte durch den Bund aber noch zurück. Bisher sei die Frage offen, ab wann eine Veranstaltung überhaupt als „Großveranstaltung“ gelte und welche Formate betroffen seien, heißt es. Man wolle auf die Verordnung des Landes Baden-Württemberg warten.

So viel steht aber schon fest: Von Absagen betroffen sind der Große Kindertag am 17. Mai im Enzauenpark, „Mobil ohne Auto“ am 21. Juni, der Gruschtelmarkt am 16. und 17. Juli, das Lichterfest im Enzauenpark am 25. Juli und die Bierbörse vom 6. bis 8. August. Ob das „Oechsle Fest“ – geplant ab dem 21. August – ganz abgesagt werden muss, oder erst zwei Wochen später stattfinden kann, soll im Juni entschieden werden.

Beliebte Mess fällt aus

Und ja: Auch die Pforzemer Mess ist betroffen. Der Leiter des Amts für öffentliche Ordnung, Wolfgang Raff, hält dies für nachvollziehbar und erforderlich. Er stellt aber auch fest: Für die Schausteller spitze sich die Situation mit jeder abgesagten Veranstaltung zu, da seit dem Weihnachtsmarkt keine Einnahmen generiert wurden. Eine zeitliche Verlegung des Volksfests sei allerdings nicht möglich, da die Verträge langfristig geschlossen werden.

Ebenfalls betroffen ist der SWP-Citylauf, der am 5. Juli stattgefunden hätte. Ein Ersatztermin werde dieses Jahr nicht mehr angeboten, teilte der Badische Leichtathletik-Verband gestern mit. In den Zeitraum fallen zudem auch Aktion wie „Spiel mich!“ und das geplante Werkstattfestival sowie zahlreiche weitere Veranstaltungen, die nicht von der Stadt organisiert werden. So hätten die Abiturienten am 20. Mai gemeinsam mit Tobias Gay („Erlebnishelden“) den „Abimove“ wieder aufleben lassen wollen. Doch nun werden sie zu dieser Zeit erst einmal ihre Prüfungen ablegen. Schon die erste Verordnung hatte den Jugendlichen einen Strich durch die Rechnung gemacht. Nach den Prüfungen wolle man die Lage analysieren, so Gay. Aber er ist realistisch: „Ein Comeback 2021 erachte ich als sinnvoller.“

Fehlende Einnahmen

Und was bedeuten die Absagen finanziell? Im Haushalt eingeplante Zuschüsse für Veranstaltungen, die nun nicht stattfinden können, kommen zwar nicht zum Einsatz, doch können auch Sponsorengelder und Standgebühren nicht vereinnahmt werden, erläutert Pressesprecher Michael Strohmayer. Welche Kosten durch die Absagen der einzelnen Veranstaltungen etwa durch bereits abgeschlossene Verträge entstehen, werde sich noch zeigen. Die beiden verkaufsoffenen Sonntage wurden bisher immer aus jährlichen Mitgliedsbeiträgen des WSP-Citymarketings finanziert. Wie berichtet, verzichtet der Eigenbetrieb auf die Erhebung dieser Beiträge in diesem Jahr. „Nicht genutzte Veranstaltungsbudgets werden daher vermutlich weitestgehend durch ohnehin entstehende Fixkosten und nicht eingenommene Gelder und Umlagen von Partnern und Sponsoren ausgeglichen“, nimmt Strohmayer an.

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