Greifen zum Spaten (von links): Axel Heinstein, Frank Widmann, Margit Klingel, Stefan Lotz, Stefan Beilharz, Jörg Klingel, Sima Zeitler, Annegret Buder, Tim Binder und Mario Weisbrich. Fux
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Spatenstich für neue Ortsmitte in Wimsheim
  • Silke Fux

Mit der Umsetzung der Bebauung des Ortskerns Wimsheim wird nunmehr das letzte Kapitel der Neuplanung der Ortsmitte aufgeschlagen. Das bereits seit über zehn Jahren andauernde Großprojekt der Gemeinde Wimsheim – es war mehrfach ins Stocken geraten – soll nun mit dem Bau eines Wohn- und Geschäftshauses weiter geschrieben werden.

Der erste Schritt hierzu war der symbolische Spatenstich am Samstagvormittag. Jahrelang lag der Ortskern der Heckengäugemeinde rund ums Rathaus und Kirche brach. Nicht nur die Suche nach einem Investor (die PZ berichtete) wurde für die Gemeinde über Jahre zum Problem. Auch Gelder aus dem Landessanierungsprogramm standen aufgrund von Verzögerungen mehrmals auf der Kippe und mussten immer wieder verlängert werden. Hinzu kamen Querelen mit dem Denkmalamt, denn das Wohn- und Geschäftshaus, gegliedert in zwei Baukörper mit insgesamt zehn Zwei- bis Dreizimmerwohnungen sowie Gewerbeflächen, befindet sich in unmittelbarer Nähe zur denkmalgeschützten Kirche.

Längst nicht alle Gemeinderäte befürworten die mehrheitlich getroffene Entscheidung und das Projekt. So war auffallend, dass weder von der Liste „Bürgerinitiative“ noch von „Wimsheim Miteinander“ Gemeinderatsvertreter am Spatenstich teilnahmen. Immer wieder hatten diese eine parkähnliche Platzgestaltung angeregt und auch künftig für einen freien Blick zur Kirche plädiert, Umfang, Größe und Gestaltung des modernen Gebäudes in Frage gestellt.

Die neue Ortsmitte soll künftig von einem ebenen Marktplatz geprägt sein, unter dem eine öffentliche Tiefgarage mit 18 Stellplätzen vorgesehen ist, umrahmt von Rathaus und Kirche – den Abschluss des Platzes bildet der Baukörper des Wohn- und Geschäftshauses.

Die Chronologie der Sanierung von Wimsheims Ortsmitte ist lang und nahm ihren Anfang 2003 noch unter Bürgermeister Karlheinz Schühle. Damals gab es bereits erste Planungsüberlegungen. Allein der Erwerb der heutigen Gesamtfläche dauerte rund zehn Jahre. „Bis 2012 konnte die Gemeinde zwölf Gebäude kaufen, abreißen und so den Platz vergrößern“, unterstrich Weisbrich.

Bis es zu einer Lösung mit dem Denkmalamt und zur Baugenehmigung kam, vergingen von 2013 bis Oktober 2015 weitere zwei Jahre. Mit der Ausführung der Maßnahme wurde von der Gemeinde Wimsheim die Firma Sima Zeitler beauftragt, die auch das Wohn- und Geschäftshaus erstellt. Die Planung und Bauleitung übernimmt das Architekturbüro Karl W. Zeitler.

Seit der Baugenehmigung bis zum Spatenstich zog nun ein weiteres Jahr ins Land. Denn auch die Vermarktung und der Verkauf der Wohnungen und Gewerbeflächen gestalteten sich schleppend. „Mittlerweile sind vier Wohnungen verkauft und zwei weitere reserviert“, so Sima Zeitler. Die Gesamtfläche des Gebäudes beträgt 1089 Quadratmeter, davon sind 818 Quadratmeter Wohnfläche und 271 Quadratmeter Gewerbefläche. Als Bauzeit werden 18 Monate angesetzt.

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