Stark am Ball: Torjäger Denny Andrijevic (vorne). Foto: Becker
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Singens „Lebensversicherung“: Kroate Denny Andrijevic
  • Seweryn Sadowski

Liegt der Ball einmal richtig, fackelt Denny Andrijevic nicht lange. Kein Wunder, dass der Offensiv-Allrounder in der letzten Kreisligasaison so auf sagenhafte 31 Tore für den FC Germania Singen kam. Dabei lief es beim FCG alles andere als rund. Trotzdem kam der Torjäger auf eine ganz schön starke Quote.

Liegt der Ball einmal richtig, fackelt Denny Andrijevic nicht lange. Kein Wunder, dass der Offensiv-Allrounder in der letzten Kreisligasaison so auf sagenhafte 31 Tore für den FC Germania Singen kam. Dabei lief es beim FCG alles andere als rund. Trotzdem kam der Torjäger auf eine ganz schön starke Quote.

Der kroatische Feintechniker lernte beim FSV Buckenberg das Fußballspielen. Schon damals trainierte er sich seine größte Waffe an: die Beidfüßigkeit. Heute staunen seine Gegen- wie Mitspieler nicht schlecht, wenn er am Ball ist. Für die Nummer 19 von Singen spielt der Fuß keine Rolle. Vielmehr sieht er es als Notwendigkeit, besser gesagt als „das A und O des heutigen Fußballs“, beidfüßig zu agieren.

Das Geheimnis seines Erfolgs? Es gibt keins. Vor jedem Spiel nimmt sich der begnadete Fußballer mindestens ein Tor vor. Klappt das nicht, so verdoppelt er den Einsatz für die nächste Partie. In der abgelaufenen Runde hat das prima funktioniert. 31-mal hat er den Ball im Netz versenkt, traf dabei fünfmal vom Punkt. 19 Tore erzielte er mit rechts, elf mit links.

Eine kleine Schwachstelle hat die „Lebensversicherung“ des FCG aber dennoch: mit dem Kopf traf Andrijevic nur einmal. Hoch sollten seine Mitspieler ihn also eher nicht anspielen. Ansonsten aber ist der begeisterte Futsalspieler (FC Portus Pforzheim) immer für ein Kunststück zu haben. Man muss ihm nur den Ball geben.

Starallüren kennt der 25-Jährige nicht. Sofern es das Studium (Elektrotechnik) zulässt, ist der gelernte Elektroniker immer mit Herzblut dabei. Eigentlich könnte er viel höher spielen. Warum also nur die Kreisliga? Ursprünglich wollte der Torjäger nach seiner Station beim 1. FC 08 Birkenfeld vor zwei Jahren ganz mit dem Fußball aufhören. Die Belastung aus Studium, Arbeit, der Unterstützung für seinen Bruder (U16/U17 Stuttgarter Kickers) und Fußball wurde ihm zu viel. Doch die Germanen konnten den Techniker umstimmen, ihn sogar zu einem zweiten Jahr in Singen überreden.

Wohlfühl-Verein

Hier in Singen fühlt er sich „brutal wohl“. Das erklärt auch seine Erfolgsquote. Der Edeltechniker sieht den Verein nicht nur auf dem Platz gut aufgestellt: „Das Drumherum ist geil. Ich freue mich jedes Wochenende aufs Spiel und die Jungs.“

Ein konkretes Ziel für die neue Saison hat sich Andrijevic nicht gesetzt. Immerhin kündigt er „eine andere Spielweise“ an. Er will seine Mitspieler mehr in Szene setzen. Das würde ihn noch unberechenbarer machen.

Notfalls macht er es aber doch alleine. Mal mit links, mal mit rechts. Mit Technik oder mit Kraft. Ein kompletter Spieler eben. So einen, wie sich jede Mannschaft wünscht.

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