Uli Kirchenbauer (hinten von links) und Ralf Rothweiler vom OGV Singen freuen sich auf eine reiche Apfelernte, blicken aber besorgt in die Landschaft, wo viele Bäume unter der Last der Früchte zusammenzubrechen drohen. zachmann
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Singener OGV berichtet von Freud und Leid
  • Julian Zachmann

Wilferdingen-Singen. Ein volles Festzelt und volle Apfelbäume: Der Obst- und Gartenbauverein Singen hatte bei seinem Sommerfest auf dem Hänlesberg gleich doppelten Grund zur Freude. Im Vergleich zum spätfrostgeschädigten Vorjahr streiften der Vereinsvorsitzende Ralf Rothweiler und sein Stellvertreter Uli Kirchenbauer mit den Festbesuchern zufrieden durch den Lehrgarten: „Auch wenn manche Äpfel von Wespen und Hornissen angestochen sind und diesen das Wasser gefehlt hat, weshalb die Fruchtgröße etwas zu wünschen übriglässt, man lebt mit der Natur und nimmt es, wie es kommt“, stellten die beiden fest.

In Form von vitaminreichem Apfelsaft teilen die Vereinskameraden ihre Früchte am Samstag, 6. Oktober, mit der Bevölkerung und laden ab dem Nachmittag zum Mithelfen an der Presse und Probieren im Vereinsheim ein. Mit Wehmut blicken Rothweiler und Kirchenbauer allerdings in die Landschaft, wo viele große alte Apfelbäume unter der diesjährigen Last regelrecht zusammenzubrechen drohen: „Unter der Hälfte aller alten Bäume liegen bereits abgebrochene Äste, um die sich in vielen Fällen leider niemand mehr kümmert.“ Vor allem die früheren, noch nach dem Württemberger Kronenprinzip erzogenen Bäume mit nahezu waagrechten Seitenästen seien stark gefährdet. Aber auch hier wissen die Experten Rat: Als Sofortmaßnahme empfehlen sie alle Grundstücksbesitzern, gefährdete Äste abzustützen. Wie man bereits geschädigte Bäume mit den richtigen Schnitt- und Erziehungsmaßnahmen wieder aufpäppeln kann, anstatt sie zu fällen, will der Verein bei einem Winterschnittkurs im kommenden Frühjahr demonstrieren. zac

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