Zurzeit sind die Klassenzimmer in Deutschland verwaist. Foto: dpa
Pforzheim
Schulen sollen schrittweise öffnen – aber wer zuerst und wann? Eine Pforzheimer Schulleiterin meldet sich zu Wort
  • Katharina Lindt und dpa

Pforzheim/Stuttgart. Bei der Öffnung der Schulen nach der Corona-Zwangspause sollen die Prüflinge aller weiterführenden Schularten Vorrang haben. Das erklärte Baden-Württembergs Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) am Dienstag: „Es macht Sinn, dass wir beim Wiedereinstieg mit den Schülern beginnen, die in diesem Jahr ihre Abschlussprüfungen schreiben, weil es natürlich wichtig ist, dass diese vorher noch ausreichend Präsenzunterricht zur Vorbereitung haben.“ Das gelte auch für die Schüler der beruflichen Schulen.

„Wir haben zahlreiche Rückmeldungen bekommen, dass die Schüler ihre Abschlussprüfungen möglichst geordnet machen wollen“, teilte Eisenmann mit. Die Schulen erhielten nach der Entscheidung über das Datum des Wiedereinstiegs eine Woche Vorlauf. So könnten sie auch Vorkehrungen für unabdingbare Hygiene- und Abstandsregeln treffen.

Eisenmann sprach sich dafür aus, bei den Grundschulen mit Klassenstufe 4 zu beginnen, um den Übergang auf die weiterführenden Schulen gut vorbereiten zu können. Die weiteren Entscheidungen in dieser Woche auf den Konferenzen der Ministerpräsidenten und der Kultusminister seien aber noch abzuwarten.

Nordrhein-Westfalen kündigte am Dienstag an, die Schulen nach den Osterferien schrittweise öffnen zu wollen. Das sei ihr „festes Ziel“, um vor allem die Durchführung von Prüfungen und die Vergabe von Abschlüssen zu ermöglichen, sagte Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP). Familienminister Joachim Stamp (FDP) sagte, Kinder, die kurz vor der Einschulung stehen, sollen bald wieder die Kindertagesstätten besuchen dürfen.

Für Edith Drescher, geschäftsführende Schulleiterin der Gymnasien in Pforzheim, gibt es einen klaren Vorrang: „Für unsere Schulart Gymnasium halte ich es für dringlicher, den Abiturienten so schnell es geht, den Anschluss an die Prüfungsvorbereitungen zu ermöglichen, damit sie zum derzeit geplanten Termin die Abiturklausuren schreiben können“, sagt Drescher. Denn ein Ziel zu erreichen, sei wichtig – gerade deshalb, „da die Pläne der jungen Leute, was ihren Einstieg in ein Studium oder eine Berufsausbildung betrifft, im Moment großen Unsicherheiten unterliegen“, so Drescher. Das Argument der Akademie Leopoldina, dass gerade jüngere Schüler die Struktur des Unterrichtsalltags brauchen, teile sie dennoch. „Reine Grundschulen könnten dann durchaus früher mit dem Unterricht beginnen.“

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