Ihre gemeinsam entwickelte Lösung präsentierten am Dienstag Oberbürgermeister Peter Boch, Jens Adam, stellvertretender Dekan der evangelischen Kirche, Dietrich Pilz, Vorsitzender der Stadtsynode und Elke König, Abteilungsleiterin Kita bei der Stadt (von links).

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Rettung in Sicht: Stadt Pforzheim will drei evangelische Kitas übernehmen
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Pforzheim. Die evangelischen Kitas Deichlerweg, Sonnenhof und jene am Schloßberg werden voraussichtlich ab Januar 2019 von der Stadt Pforzheim weitergeführt. Diese Vereinbarung gaben am Dienstag Oberbürgermeister Peter Boch und Jens Adam, stellvertretender Dekan der evangelischen Kirche, bekannt. 

Die Vereinbarung muss allerdings nach der Sommerpause noch vom Gemeinderat abgesegnet werden.

Als die evangelische Kirche bekannt gegeben hatte, dass sie einige Kita-Gruppen bis 2021 schließen möchte, hatte die Nachricht hohe Wellen geschlagen und viele Eltern und Erzieherinnen besorgt. Mit der geplanten Betriebsübergabe werden nun die insgesamt 206 Kita-Plätze an diesen Standorten gesichert. "Ich freue mich sehr, dass uns dort der Durchbruch gelungen ist", sagte Oberbürgermeister Peter Boch.

Möglich gewesen sei das nur durch die sehr vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Stadt und evangelischer Kirche. Insbesondere das Gespann Boch-Adam habe auf der persönlichen Ebene sehr gut funktioniert und lösungsorientiert gearbeitet. "Das zeigt, wie richtig unser Ansatz war, sich Zeit für konzentrierte nicht-öffentliche Gespräche zu nehmen."

Bei der Übernahme der drei Kitas handele es sich um einen Betriebsübergang nach § 613a des Bürgerlichen Gesetzbuches, der auch den Übergang der bestehenden Arbeitsverhältnisse regelt. "Es ist uns ein ganz wichtiges Anliegen, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den drei Kitas weiterbeschäftigen zu können. Dies geschieht entsprechend dem § 613a", so der Oberbürgermeister weiter. Die Bekanntgabe jetzt vor der Sommerpause sei daher als wichtiges Signal an die Belegschaft und auch an die Eltern gedacht, sich keine Sorgen mehr zu machen. Die Übernahme der drei Kitas wird dadurch erleichtert, dass es sich bei zwei davon um städtische Gebäude handelt, die dritte wird von der Stadtbau angemietet.

Für Eltern und Mitarbeitende werden im September Informationsveranstaltungen stattfinden. "Uns ist bewusst, dass die Situation für Eltern und Mitarbeitende in den vergangenen Monaten nicht einfach war. Wir sind zuversichtlich, dass wir gemeinsam auch für andere Standorte gute Lösungen finden werden", versichert Jens Adam.

Ein weiteres virulentes Thema ist die Situation der Kindertageseinrichtungen in Dillweißenstein. Hier wird derzeit von der Stadt geprüft, ob die evangelische Kita in der Huchenfelder Straße von der Stadtbau übernommen werden kann. Untersucht wird auch ein Grundstück am Ortseingang von Dillweißenstein, das als weiterer möglicher Standort für einen Kita-Neubau in Frage kommt.

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