Stuttgart (dpa/lsw) - Im Prozess um den Mordfall Tobias will sich der Angeklagte zu den Vorwürfen äußern. Der Verteidiger des 48-Jährigen hat am Donnerstag vor dem Stuttgarter Landgericht jedoch zunächst den Ausschluss der Öffentlichkeit beantragt. Darüber wollte das Gericht am Morgen entscheiden. Die Familie von Tobias lies über ihren Anwalt mitteilen, sie sei für eine öffentliche Aussage.
{element}Der Beschuldigte aus dem Kreis Esslingen soll vor mehr als elf Jahren den Jungen in Weil im Schönbuch (Kreis Böblingen) erstochen haben. Die Ermittler waren mehr als ein Jahrzehnt nach der Bluttat bei Recherchen zur Kinderpornografie zufällig auf den Angeklagten gestoßen. Ein Abgleich seiner DNA mit Spuren vom Tatort war positiv. Der Angeklagte sitzt seit August in Untersuchungshaft und hatte die Tat nach der Festnahme gestanden.
Der Staatsanwaltschaft zufolge hatte er das Kind wegen angeblicher Probleme mit seinem Fahrrad angesprochen und hinter eine Vereinshütte gelockt. Dort habe er Tobias bedroht, um ihn sexuell zu missbrauchen. Weil der Junge um Hilfe schrie, gab der Mann laut Anklage seinen ursprünglichen Plan auf und beschloss, das Kind umzubringen. Für den Prozess sind zunächst 15 Termine bis zum 16. Mai angesetzt.