Das waren Zeiten: Chef Gianpaolo Casal heute und als Steppke mit Onkel Graziano in den Fünfzigern. Seit 1993 leitet Giovanna Meduri, eine gebürtige Sizilianerin, als Geschäftsführerin den Eis-Salon in der Fußgängerzone.
Pforzheim
Pionier der Eis-Zeit feiert Geburtstag
  • Olaf Lorch-Gerstenmaier

Pforzheim. Es sei ein sehr guter Sommer gewesen, sagt Giovanna Meduri. Ein heißer Sommer – mit viel Lust auf Eis. Viel Eis. Viel mehr als vier verschiedene Sorten. So viele waren es in der Pforzheimer Eis-Gründezeit. Vor 80 Jahren eröffnete Aurelio Casal seinen ersten Eis-Salon in Pforzheim, allerdings an anderer Stelle als dem jetzigen Standort in der Mitte der Fußgängerzone – und das wird am Samstag ab 15 Uhr gebührend gefeiert.

Mittendrin natürlich Giovanna Meduri (63), gewissermaßen eine Pforzheimer Sizilianerin, seit sie Ende der 1950er-Jahre aus Naro in die Goldstadt kam und seit 1993 Geschäftsführerin ist. Und Gianpaolo Casal (70), Sohn des legendären Aurelio, der aus dem kleinen Ort Zoldo in der Provinz Belluno (gehört zu Venetien, nicht zu Südtirol) 1935 die Kunst des Eismachens nach Pforzheim brachte. Zwei Drittel bis drei Viertel der rund 4000 Eisdielen-Besitzer in Deutschland stammen aus den Dolomiten, schätzt man. „Im Sommer sind sie nach Deutschland gegangen, haben Eis gemacht, und den Winter haben sie in ihrer Heimat verbracht.“ Das war das große Glück für Aurelio und seinen kleinen Sohn Gianpaolo: Sie weilten noch in Zoldo, als Pforzheim am 23. Februar 1945 nach dem alliierten Bombenangriff in Schutt und Asche versank – auch die ersten beiden „Casal“ an der Westlichen beim Marktplatz und an der Roßbrücke. Mehr lesen Sie am Samstag in der „Pforzheimer Zeitung“.

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