Animation blackforestwave Surf-Welle: So soll es mal aussehen. Foto: Phillip Krag/ blackforestwave
Pforzheim
Pforzheim in der Vorreiterrolle: blackforestwave steckt für Surfwelle in den letzten Vorbereitungen
  • Anke Baumgärtel

Pforzheim/Stuttgart. Im Frühjahr soll das Surfen erstmals für mehrere Wochen im Metzelgraben in Pforzheims Stadtgarten möglich sein. Ähnliches plant – neben Nürnberg mit der „Dauerwelle“ und Hannover mit der „Leinewelle“ – auch Stuttgart mit der „Neckarwelle“. Die Stuttgarter sind allerdings längst nicht so weit wie die Pforzheimer. Und es gibt weitere deutliche Unterschiede beider Projekte.

Wie weit ist man in Pforzheim mit den Planungen?

Der Verein Blackforestwave, gegründet vor zwei Jahren, steckt derzeit mitten in der finalen technischen Entwicklung der Welle sowie der Konkretisierung des Betriebskonzepts, informiert Kristin Bechtold, zuständig für das Marketing, auf PZ-Anfrage. Wie berichtet, hatte Mitte Dezember der Spatenstich im Metzelgraben zwischen Stadtgarten und Kupferdächle stattgefunden. Auf das geebnete Fundament soll bald eine hölzerne Rampe montiert werden. Für deren Bau benötigt der Verein eine Halle. Der Aufruf der PZ habe sie in der Planung deutlich vorangebracht, so Bechtold. Derzeit prüfe man die Angebote.

Und wie ist in Stuttgart der Stand der Dinge?

Dort plant der Verein Neckarwelle ebenfalls eine Flusssurfwelle – und zwar auf einem Seitenarm des Neckars. Zuletzt hatte der Vorstand im Dezember 2018 die Ergebnisse seiner Machbarkeitsstudie im Stuttgarter Sportausschuss präsentiert.

Auch hier steht der Standort schon fest: So will man 2020 in Untertürkheim zu Wasser gehen. Zunächst müsste der Gemeinderat allerdings Planungsmittel in Höhe von mehr als 450.000 Euro im Haushalt einstellen, informiert der Verein auf seiner Homepage. In Pforzheim geht man bereits im März oder April dieses Jahres an den Start – das Surfvergnügen ist zunächst begrenzt auf wenige Wochen.

Weshalb ist das geplante Projekt in Stuttgart so viel teurer?

Für die Neckarwelle stehen Kosten in Höhe von 4,2 Millionen Euro im Raum – allein die Wellentechnik würde 2,4 Millionen verschlingen, hinzu kämen unter anderem 715.000 Euro Baunebenkosten und 458.000 Euro Erschließungskosten, wie die „Stuttgarter Zeitung“ unlängst berichtete. Allerdings stellt Blackforestwave trotz des gleichen angestrebten Ziels heraus, dass sich die beiden Projekte nicht einfach vergleichen ließen, „da wir hier von ganz unterschiedlichen Projektumfängen sprechen“. So planten die Stuttgarter etwa eine komplette Erschließung der Umgebung. Vorgesehen sind laut „StZ“ Sanitäranlagen im angrenzenden Inselbad, eine Terrasse und Zugänge zur Welle. Auch breiter soll diese sein.

Dennoch: Blackforestwave kommt mit einem sehr geringen Budget aus. Wie geht das?

Durch ein enormes ehrenamtliches Engagement, zuletzt bewiesen durch den tatkräftigen Einsatz beim Vorbereiten der Kanalarbeiten. Aber auch beim Erstellen der Machbarkeitsstudie, die üblicherweise das Teuerste an einem solchen Projekt darstellt. Gepaart mit dem Fachwissen der rund 30 aktiven Mitglieder, könne der Verein so „immer wieder zusätzliche Kosten für externe Ingenieurleistungen“ einsparen, sagt Bechtold. Zudem habe man viele lokale Partnerunternehmen gewinnen können, die das Projekt unterstützen. Hauptsponsor ist die Firmengruppe, bestehend aus G. Rau und Admedes. Die Kosten für das Fundament und den Einbau der Rampe schlagen mit rund 40.000 Euro zu Buche.

Werden weitere Betriebskosten anfallen?

In Stuttgart rechnet man mit jährlichen Betriebskosten von 135.000 Euro, die der Verein Neckarwelle aus Mitgliedsbeiträgen stemmen will. Auch in Pforzheim werden weitere Kosten anfallen. So beinhalte das Betriebskonzept für dieses Jahr „ein umfassendes Sicherheitskonzept, mit welchem finanzielle Ausgaben verbunden sind“, so Blackforestwave. Über die Höhe der Kosten gibt er bislang keine konkreten Auskünfte.

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