Von der Sommerpause direkt in die Schließung: das Traditionshaus „Schlosskeller“. Foto: Meyer
Pforzheim
Nicht nur die Stadt ist schuld: Die Gründe für das „Schlosskeller“-Aus
  • Olaf Lorch-Gerstenmaier

Pforzheim. Natürlich steht Michael Ketterer (49) zu seiner Kritik an der Stadt, was deren Rolle beim schleichenden Niedergang des „Schlosskellers“ angeht, der nach der Sommerpause erst gar nicht mehr öffnete. Der Brauerei-Chef und Gastronom fühlt sich im Stich gelassen, zuletzt wegen der nochmals aufgeschobenen Gehwegerweiterung des Bahnhofsplatzes. Denn ein Sommer ohne Außenbewirtschaftung sei der Todesstoß für jedes Lokal.

Bedauerlicherweise sei man gezwungen gewesen, die Baumaßnahme im Umfeld des „Schlosskellers“ zu verschieben, sagt der städtische Pressesprecher Philip Mukherjee

Doch trotz aller Enttäuschung Ketterers über die Stadtverwaltung: „Maßgeblich“ für das Scheitern des Traditionshauses sei nicht das Rathaus, stellte Ketterer in einem Gespräch mit der PZ klar. Die Stadt als alleiniger Sündenbock? Nicht mit ihm, obwohl er immer noch grollt: „Nichts als leere Versprechungen“, hatte er in seiner zweieinhalbseitigen Erklärung gedonnert.

Es sei die Gemengelage aus unterschiedlichen Faktoren: Die Entwicklung des Quartiers am Bahnhof und die Verlagerung der „It-Places“ woanders hin, die Konkurrenz durch Systemgastronomie, das Ausgehverhalten der Klientel einerseits und die Anforderungen an die Beschäftigten auf der anderen Seite des Tresens und an der Event-Front. Allerdings: In seiner direkten Nachbarschaft scheint es durchaus Gastronomen zu geben, für die sich das Geschäft dennoch lohnt und in deren Läden mitunter Scharen junger Leute anzutreffen sind.

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