Blick ins Grüne: Hier könnte am Rand des Baugebiets „Reutweg“ neuer Wohnraum entstehen. Die Grundstückseigentümer würden die Fläche gerne erschließen. Die Gemeinde würde das nichts kosten. Foto: Roller
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Neuer Wohnraum? Baupläne in Ölbronn-Dürrn lösen Bedenken aus
  • Nico Roller

Ölbronn-Dürrn. Neuer Wohnraum könnte in Ölbronn am Rand des Wohngebiets „Reutweg“ entstehen. Einen Beschluss zur Einleitung eines Bauleitplanverfahrens wollte der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung aber nicht fassen. Es ging um den Antrag eines Ingenieurbüros im Auftrag zweier Grundstückseigentümer zur Erweiterung des Bebauungsplans „Reutweg“ um rund 7000 Quadratmeter – und zwar auf die im Besitz der Grundstückeigentümer befindliche Fläche, die sich zwischen den Bebauungsplänen „Reutweg“, „Sportgelände Lauterwald“ und „Lauterwald“ befindet. Weder die Kosten für das Bauleitplan-Verfahren noch für die Erschließung würden an der Gemeinde hängenbleiben. Das Büro betonte schriftlich, dass die Eigentümer selbst in die Errichtung von Mehrfamilienhäusern investieren wollen.

Durch die Abrundung des Baugebiets könnten sieben neue Grundstücke für Einfamilienhäuser und drei für Mehrfamilienhäuser entstehen. Die bestehende Straße soll laut Planer Dieter Reininghaus in das Erweiterungsgebiet weitergeführt und öffentlich werden. Er betonte, dass die Planungshoheit bei der Gemeinde liege. Und, dass das Bebauungsplanverfahren nicht anders laufe als sonst auch. Der Flächennutzungsplan stelle den Bereich aktuell noch nicht als Wohnbaufläche dar, aber das könne angepasst werden.

Im Gremium gab es Bedenken. Benjamin Dieterle (FWV) gab beispielsweise zu bedenken, dass der Gemeinde durch die neue Straße und den Kanal eine Unterhaltungslast entsteht. Björn Dost (Aktive Bürger) wollte wissen, was passiere, wenn für andere Stellen ähnliche Abrundungswünsche kämen. Insgesamt hatte er ein „sehr schlechtes Gefühl.“ Er befürchtet: „Wir werden abwassertechnisch ein richtiges Problem bekommen.“ Zudem will er, dass der Erschließungsträger die Hochwasserschutzmaßnahmen übernimmt. Ulrich Noller (AB) sprach von einer Bebauung, der er „dort nicht zustimmen kann“. Helmut Keller (FWV) hatte Angst, dass das Gebiet bei Starkregen „absäuft“. Auch Sabine Wilhelm-Maaßen (AB) stand dem Ganzen „sehr kritisch“ gegenüber und sagte, sie hätte das Gebiet „eher dem Naturschutz zugeschrieben“.

Bürgermeister Norbert Holme sagte, diese Form der Erschließung habe man vorher noch nie gemacht. Aber er betonte auch, dass das Anliegen durchaus legitim und beratungswürdig sei. Der Gemeinderat vertagte den Beschluss und räumte Reininghaus die Möglichkeit ein, Lösungsmöglichkeiten für die Bedenken zu finden.

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