Hat noch einiges vor beim KSC: Trainer Mirko Slomka muss aber zunächst den Abstieg verhbindern. Foto: dpa
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Neuer Rasen, alte Probleme: KSC muss wieder zittern
  • Udo Koller

Beim Karlsruher SC fahren sie jetzt schweres Gerät auf. Baumaschinen sind im Wildparkstadion im Einsatz, um den maroden Trainingsplatz zu sanieren. Ein neuer Rasen wird verlegt. Der Verein will im Abstiegskampf der 2. Fußball-Bundesliga nichts unversucht lassen. „Der Platz ist eine Katastrophe“, sagt Oliver Kreuzer. Und die KSC-Kicker seien schließlich Berufssportler. „Die brauchen gute Arbeitsbedingungen“, so der Sportdirektor weiter. Bessere Trainingsmöglichkeiten hätte sich auch schon mancher KSC-Übungsleiter in den vergangenen Jahren gewünscht. Doch erst Mirko Slomka wird dieser Wunsch jetzt erfüllt. Denn mit dem neuen Trainer haben die Karlsruher große Zukunftspläne.

Die Gegenwart sieht allerdings anders aus. Nach dem 1:2 gegen Union Berlin, der zweiten Niederlage in Serie, stecken die Badener wieder ganz tief drin im Abstiegskampf. Noch stehen die Karlsruher auf Tabellenplatz 15. Dass sie aber selbst mit dem Tabellenletzten Aue punktgleich sind, verdeutlicht die Brisanz der Situation.

So muss Oliver Kreuzer auch nicht lange nachdenken, wenn er gefragt wird, was er denn noch Positives aus der jüngsten Niederlage mitnehmen könne. „Unser Anschlusstreffer – und der späte Ausgleich von Bielefeld gegen St. Pauli“, sagt er. Diese beiden Treffer verhinderten letztlich einen weiteren Karlsruher Absturz „Das hört sich ein bisschen doof an“, fügt Kreuzer hinzu. Doch der Ex-Profi weiß auch um die psychologische Bedeutung, wenn man beim Blick aufs Tableau noch drei Mannschaften hinter sich sieht.

Offensive Steigerung

Dabei hatte die Partie gegen Union Berlin durchaus mehr Potenzial zur Aufmunterung zu bieten. Der KSC zeigte sich dem Tabellendritten über weite Strecken ebenbürtig, zeigte auch nach dem 0:2-Rückstand keine Auflösungserscheinungen. Offensiv hat sich das Team deutlich gesteigert, obwohl im Abschluss weiter die Effektivität fehlt. Trafen die Karlsruher in 17 Vorrundenspielen nur elfmal ins Netz, stehen nach vier Spielen unter Slomka schon sechs Treffer zu Buche. Und gegen Union Berlin landete der Ball auch noch zweimal an der Latte.

Doch die Ausbeute mit vier Punkten aus vier Spielen bleibt bescheiden. Dabei zeigte sich die KSC-Hintermannschaft gegen Union durchaus sattelfest – bis auf zwei Situationen. Für die Gegentreffer, resultierend aus „einfachen Eigenfehlern“, umfasst Kreuzers Mängelliste Unkonzentriertheit, Schläfrigkeit, Naivität.

Es sind altbekannte Probleme, die den KSC sportlich in eine prekäre Lage gebracht haben. Der Karlsruher Sportdirektor kennt das. Er ist 2012 mit dem Verein schon einmal in die 3. Liga abgestiegen. Was macht ihm nun Hoffnung, dass es dieses Mal besser ausgeht? „Wir haben mehr Qualität und Geschlossenheit im Kader, ein erfahrenes Trainerteam und wissen, wie wir mit der Situation umgehen müssen.“ Kreuzer mahnt an: Klaren Kopf bewahren, Stress und Hektik vermeiden.

Alles außer Fußball ausblenden

Auch die Spieler wissen, was die Stunde geschlagen hat. Kapitän Dirk Orlishausen ist einer der Erfahrenen im Kader. Er rät, alles rund um den Fußball auszublenden – selbst die Diskussionen um einen nicht ganz zweitligatauglichen Trainingsplatz.

Andererseits kann eine neue Spielwiese für die Übungseinheiten auch nicht schaden. Kreuzer glaubt, dass bereits am kommenden Freitag oder Samstag auf dem neuen Rollrasen im Wildparkstadion trainiert werden kann. Der Zeitpunkt ist günstig. Am Rosenmontag steht das wichtige Spiel beim punktgleichen Tabellennachbarn FC St. Pauli an. Und tags darauf wollen die KSC-Kicker ganz sicher nicht mit einem Kater nach Karlsruhe zurückkehren.

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