Wollen die Szene mit den „Sounds of Pforzheim“ bereichern: die Mitglieder der Sektion Musik im Kulturrat Hans Draskowitsch (Saxofonist) und Jörg Herzel, Sänger von Oskars Kellerband (zweites Foto). Meyer/Archiv
Kultur
Neue musikalische Veranstaltungsreihe in Pforzheim: Publikum kann 18 Bands an acht ungewöhnlichen Orten entdecken
  • Michael Müller

Pforzheim. Plakate, Programmhefte, Banner über Brücken – sogar Bierdeckel wird es demnächst geben, um die Idee eines neuen Projekts unter die Leute zu bringen: die erste Pforzheimer Musiknacht „Sounds of Pforzheim“. Hier die wichtigsten Fragen und Antworten rund um die von der PZ präsentierte Veranstaltung.

Worum geht’s genau?

Es beginnt am frühen Abend mit einem Konzert in der Kirche und endet nachts mit DJ-Sound im Club: 18 Künstler, Bands und Formationen wollen am Samstag, 16. November, an acht teils ungewöhnlichen Orten zeigen, welche Bandbreite die hiesige Musikszene bietet: von Klassik, Gospel über Jazz, Folk, Elektro-Pop bis Indierock. Für jeden Geschmack soll etwas dabei sein. Gestandene Musiker wie Bibi Kreutz’ Penthouse Jazzband und die Blasmusik-Alpenrocker D’Gloi B’setzong spielen zum Beispiel im „Lehners“. Junge Projekte wie die Spaceapes, Baxtens und Nathy rocken den Alten Schlachthof. Weitere Locations sind die Altstadtkirche, die Firma Robert Schütt Wittwe, der Gasometer, die Tanzschule Saumweber-Fischer, die Stadtbibliothek und der „Como“-Club.

Wer kam wann auf die Idee?

„Schon vor fünf Jahren habe ich beim Kulturrat in der Sektion Musik einen Vorstoß unternommen“, sagt Jörg Herzel, der Sänger von Mr. George & His Oskars. Doch gut Ding will Weile haben. Anfang des Jahres ging es mit der Musikerinitiative Pforzheim (mipf) und dem Saxofonisten Hans Draskowitsch ans konkrete Umsetzen. Nun führen die Mitglieder des Kulturrats die Veranstaltung gemeinsam durch. Und der Termin Mitte November erschien den Organisatoren geschickt: keine Ferien und noch vor der veranstaltungsreichen Adventszeit.

Was war der Auslöser?

„Es gibt zum Beispiel den Nightgroove. Aber warum sollen wir die Bühne einer auswärtigen Agentur überlassen, die hier nur Geld verdienen will? Die Musiknacht soll keine Konkurrenz sein, sondern zeigen, dass wir selbst etwas auf die Beine stellen können: als Pforzheimer für Pforzheim“, sagt Draskowitsch. So sollen zwei der 16 Euro Eintritt – das kostet ein Festival-Bändchen – der PZ-Hilfsaktion „Menschen in Not“ zugutekommen und der Rest der Einnahmen an die mipf, die Sektion Musik im Kulturrat, die Jugendmusikschule und den Folkclub Prisma, die die Veranstaltung unterstützen, zurückfließen. Die Vorabwicklung sei zum Großteil durch zahlreiche Sponsoren abgedeckt, zumeist örtliche Betriebe. Nun brauche es rund 1500 Festival-Besucher, um in den „grünen Bereich“ zu kommen. „Pforzheim hat leistungsfähige und über die Region hinaus bekannte Künstler. Uns ist es wichtig, dass wir eine eigendynamische Veranstaltung der Musikerszene für Pforzheim etablieren“, sagt Herzel. Daher greifen die Organisatoren ausschließlich auf Ensembles aus Pforzheim und dem Enzkreis zurück – die auch vernünftig bezahlt werden sollen.

Der Pforzheimer bruddelt bekanntlich gerne – auch bei der geplanten Musiknacht?

Anfängliche Skepsis hat Draskowitsch durchaus gespürt. Doch inzwischen hätten alle Beteiligten Freude daran. „Auch die Locations waren sofort dabei und sind jetzt Feuer und Flamme. Die Künstler sowieso.“ Es sei den Veranstaltern wichtig, alle einzubinden, die Institutionen mitzunehmen. „Es wäre schön“, wünscht sich Draskowitsch, „wenn ein Wir-Gefühl entsteht.“

Sollen die „Sounds of Pforzheim“ eine Eintagsfliege sein?

Nein. „Wir wollen das so installieren, dass wir das jedes Jahr wiederholen können“, so Draskowitsch. Warum nicht wieder ein Fest im Sommer mit Bühnen um den Marktplatz? „Vielleicht bringt die Musiknacht auch andere auf gute Ideen, aktiv etwas zu verändern. Es ist höchste Zeit!“

Wo gibt es weitere Infos?

Auf www.sounds-of-pforzheim.de

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