Einen Parfüm-Flakon aus versilbertem Kupfer hat Annabel Weinert gestaltet, samt Keramikkugel als Deckel. 30 bis 40 Stunden Arbeit habe sie in die das Duftgefäß investiert, sagt sie. Foto: Meyer
Goldfarbener Halsschmuck, der der Kaffeebohne huldigt und sie mit liebevoll gestalteten Details integriert. Foto: Meyer
Assoziationen an duftendes Gras weckt diese Kette. Foto: Meyer
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Neue Ausstellung: Goldschmiedeschüler widmen sich der Welt der Gerüche
  • Michael Müller

Pforzheim. Faszinierende Parfüm-Flakons, originelle Gefäße und ganz viel Halsschmuck: Im 250. Jubiläumsjahr hat die Goldschmiedeschule mit Uhrmacherschule einen Gestaltungswettbewerb mit dem Thema „Duft in allen Facetten“ veranstaltet.

Die Schüler aller dort angebotenen Ausbildungsgänge waren aufgerufen, Schmuckgegenstände und Objekte rund um das Thema Duft zu entwerfen und herzustellen.

„Manche Schüler haben sich klassisch am Flakon orientiert, andere haben versucht, Schmuckstücke mit der Duftwelt in Verbindung zu bringen“, sagt Schulleiter Michael Kiefer. Da findet sich eine Brosche, die als Halterung für Räucherstäbchen dient. Eine andere aus Kupfer stellt das Riechorgan Nase bildhaft dar. Da gibt es Spielzeugpferde und -ziegen zu sehen, die Duftgefäße tragen. Andere Arbeiten sind skulptural gestaltet, sie integrieren Alltagsgegenstände wie Kork, Stöpsel und Kaffeekannen. Ein Ring sieht aus wie eine Zitrone, unter dem Bajonettverschluss findet sich entsprechend riechendes Holzstück. Eine Kette präsentiert zwei Duftsteine, wie von Händen getragen.

Etwa 80 Arbeiten zeigt die Schule an der St-Georgen-Steige jetzt. Streng geheim sind noch die Preisträger, die nach der Ausstellungseröffnung am Freitag um 18 Uhr verkündet werden. Es gibt drei Preise, eine Belobigung sowie zusätzlich erstmals zwei Sonderpreise der Tibor-Bencik-Stiftung, die den Wettbewerb mit der Galerie für Kunst und Design in den Schmuckwelten und der Manufaktur Isabelle Fa ausgelobt hat.

Der Wettbewerb findet bereits seit mehr als zehn Jahren statt. Der damalige Schulleiter Ulrich Haas hatte ihn einst mit initiiert, um die Schüler an die Praxis heranzuführen, wie er erklärt. Denn jedes Jahr beteilige sich ein Unternehmen an der Auslobung, das den ein oder anderen von einer Fachjury gekürten Gewinner-Entwurf realisiert. Diesmal eben die Eisinger Schmuckmanufaktur. Deren Geschäftsführerin Isabelle Mössner habe das Thema Flakons vorgeschlagen. Um die Kreativität nicht einzuschränken und möglichst viele Schüler zu motivieren, habe man sich dazu entschlossen, dies weiter zu fassen, sagt Kiefer.

Mit dem Thema gut zurecht kam auch Annabel Weinert, im dritten Jahr am Berufskolleg für Design, Schmuck und Gerät. Sie hat einen Parfüm-Flakon aus versilbertem Kupfer gestaltet, samt Keramikkugel als Deckel. Dabei hat sie eine spezielle Technik mit Einsatz von Wasserdampf angewandt. Drei Wochen lang habe sie immer wieder an dem Flakon gearbeitet. „Insgesamt also 30 bis 40 Stunden lang“, schätzt sie.

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