Lächeln die Wetter-Tristesse weg: Michael Daubner und Monika Borcea.
Pforzheim
Nass-kalt wie selten zuvor: Wird der Weihnachtsmarkt wegen des Wetters zum Desaster?
  • Claudius Erb

Pforzheim. Seit mehr als 50 Jahren steht die Familie Hötz aus Mühlacker für „Feine Confiserie“ auf dem Goldenen Weihnachtsmarkt. Aber so eine garstige und zähe Wetter-Melange aus Wind und Regen haben Gertraud Hötz und ihre Tochter Birgit Hötz-Mann selten zuvor erlebt.

„Ganz arg“ sei der Klimawandel zu spüren, meint Gertraud Hötz und ist ihren Kunden dankbarer denn je: „Trotz des Wetters zieht es viele Leute in die Fußgängerzone.“ Auch wenn eine herbe Umsatzdelle in diesem Jahr wohl nicht mehr zu vermeiden sein wird, zollen die Beschicker des Weihnachtsmarkts den Besuchern Respekt.

Seit dem Start „der Wurm drin“

Familie Hötz hat keinen Zweifel, dass sich das Wetter dauerhaft und nachhaltig verändert hat. Früher habe es fast in jedem Winter so viel Schnee gegeben, dass man den Weg zu den Buden mit der Schippe bahnen musste. Jetzt ist es herbstlich-stürmisch, und der Sommer auf der Mess sei doch schon viel zu warm gewesen. Erfreulich indes sei die Tendenz, dass viele junge Leute unter den Marktbesuchern seien.

Und noch einen Trend haben die Süßwaren-Spezialisten ausgemacht: Das Geschäft verlagere sich zusehends auf den Abend, weil das eben nun jüngere Publikum offensichtlich tagsüber beruflich stark eingespannt ist.

Im Vorjahr sei das Wetter schon schlecht gewesen, weiß Alexander Schreiber aus Neulingen, Chef der Ausschank-Kutsche und der Waffelbäckerei, „aber in diesem Jahr ist es richtig ärgerlich.“ Mit dem Eröffnungstag habe es angefangen – „und seither ist der Wurm drin“. Gutmachen könne man jetzt nichts mehr, nur noch Schadensbegrenzung betreiben. Schreiber betont aber auch: „Man muss jedem dankbar sein, der bei diesem schlechten Wetter vor die Tür geht.“ Und: „Sobald wir schönes Wetter haben, kommen die Leute.“

Auch Angelika und Jürgen Barth aus Zotzenheim freuen sich über die Stammkundschaft, die ihrem Stand „Zum Almwirt“ die Treue halten. „Schrecklich“ sei insbesondere der zurückliegende Sonntag gewesen, sagt Angelika Barth: „Das Nass-Kalte ist schlimm, die Feuchtigkeit geht durch und durch“. Die Barths sind überzeugt: „So viel Regen – und zwischendurch sogar Hagel – hatten wir noch nie.“

Der Goldene Weihnachtsmarkt dauert bis zum 23. Dezember und ist werktags ab 10.30, sonntags ab 11 bis 20 Uhr geöffnet. Der Mittel-altermarkt steht werktags ab 11.30, wochenends ab 11 bis 21 Uhr offen und gibt nach Weihnachten eine Zugabe bis 30. Dezember.

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