- ip
Mühlacker. An Heiligabend ist der Seniorchef des bekannten Senderstädter Scala Filmtheaters, Günter Baensch, im Alter von 93 Jahren verstorben. „Er ist friedlich eingeschlafen“, berichtet sein Sohn Joachim Baensch.
Im Jahr 2019 war Günter Baensch seit 66 Jahren in seinem Betrieb. Schon in den 1930er-Jahren begründete sein Vater Wilhelm Baensch die Familientradition im damaligen „Ochsenkino“ in der gleichnamigen Gaststätte, wo heute das Finanzamt Mühlacker steht.
Vom „Ochsenkino“ zum Scala
Nach dem „Ochsenkino“ folgten das Kino „Kurbel“ in der Rappstraße und 1954 das heutige Scala Filmtheater in der Bahnhofstraße. 1977 übernahm Günter Baensch als dann ausgebildeter Rundfunkmechaniker das Scala Filmtheater und baute es 1979 zu zwei Kinosälen aus. Als er 1946 nach der Gefangenschaft in Frankreich wieder nach Hause kam, gehörte Günter Baensch im Jahr 1948 in Mühlacker sogar zum ersten Abiturjahrgang nach dem Krieg.
„Wir sind vom Kino begeistert“, schildert Joachim Baensch als Sohn von Günter Baensch die familiäre Leidenschaft für das Servicekino, in dem heute immer noch kleine Lämpchen an den gemütlichen Sesseln für Wohlgefühl sorgen. Vom Stummfilm über den Tonfilm bis hin zur heute digitalen Technik reicht das Kino-Spektrum der Familie Baensch. Und wie Opa Wilhelm haben auch Günter Baensch und seine drei Schwestern eine Ausbildung als Filmvorführer machen müssen.
Beerdigung im kleinen Kreis
Seit 1995 führt Joachim Baensch das Unternehmen, das aktuell durch die Corona-Pandemie allerdings ebenfalls ausgebremst ist. Im Kinobetrieb helfen seine Mutter Sigrid und sein Bruder Dieter mit. Die Beerdigung fand bereits im kleinen Familienkreis statt. i