Für den VfB Stuttgart hagelte es nach der Derby-Pleite gegen den KSC mächtig Hohn und Spott.
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Nach Derby-Pleite gegen Karlsruher SC: Spott und Häme für VfB Stuttgart im Netz
  • Sven Sartison

Stuttgart. Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen: Treffender hätte man die Situation des VfB Stuttgart am Sonntag nicht beschreiben können. Nicht nur, dass die Schwaben gegen den Karlsruher SC die erste Derby-Pleite seit fast 13 Jahren einstecken und dadurch einen herben Rückschlag im Aufstiegskampf hinnehmen mussten – im Netz setzte es dafür obendrein auch noch mächtig Spott und Häme.

„Dann viel Spaß noch bei nochmal einem Jahr 2. Liga. Mal schauen, wie lange das mit Matarazzo dann hält. Spätestens im Herbst ist er eh weg. War immer so, warum sollte sich jetzt was daran ändern? Ich habe keine Hoffnung mehr und ganz ehrlich die Schnauze voll“, schrieb etwa ein User auf Twitter und war damit keinesfalls der Einzige, der für die nahe Zukunft wenig positives vorhersieht.

Als Schuldige wurden dabei schnell Sportvorstand Thomas Hitzlsperger und Sportdirektor Sven Mislintat ausgemacht, die - wenn es nach der Meinung eines anderen Fans gehen würde - "für diesen Autounfall", den sie "offensiv aus diesem Kader gemacht haben", eigentlich ihren Job verlieren sollten.

Passend dazu postete ein weiterer User ein Foto von Simon Terodde und Daniel Ginczek, die den VfB in der Saison 2016/2017 mit zusammen 29 Toren in die Bundesliga geschossen hatten. Dazu schrieb er die leicht abgewandelte Liedzeile „Wie kann man jemand nur so krass vermissen, wie euch in diesem scheiß Augenblick?“ aus dem mit Platin ausgezeichneten Song „Vermissen“ von Rapperin Juju und Sänger Henning May. Ein anderer erklärte die Stuttgarter kurzerhand sogar zum „HSV-Mitarbeiter des Monats“.

KSC-Fans veranstalten spontane Siegesfeier vor dem Stadion

"Seht's positiv: Dank der Geisterspiele müssen wir uns immerhin nicht Karlsruher Siegesfeierlichkeiten gönnen", konnte zumindest ein Twitter-Nutzer der Niederlage gegen den ungeliebten Erzrivalen noch etwas Positives abgewinnen. Wenn auch wohl nur mit einem Augenzwinkern.

Und tatsächlich kam es vor dem Karlsruher Wildparkstadion nach Abpfiff zu einer kleinen, spontanen Derbysieg-Feier. Rund 100 Fans des KSC bejubelten ihre Mannschaft trotz strömenden Regens am Stadioneingang mit "Derbysieger"-Sprechchören. Der Mannschaftsbus des schwäbischen Rivalen wurde indes mit lauten Buhrufen und Pfiffen bedacht.

Drei Spieltage vor Saisonende liegt der VfB Stuttgart aktuell auf dem Relegationsplatz. Der Rückstand auf den Hamburger SV auf Platz zwei beträgt dabei lediglich einen Zähler, der Vorsprung auf den viertplatzierten 1. FC Heidenheim zugleich jedoch ebenfalls nur einen Punkt. Bereits am Mittwoch steht für den VfB das nächste Spiel auf dem Programm. Dann geht es in der heimischen Mercedes-Benz Arena mit dem SV Sandhausen erneut gegen einen badischen Rivalen.

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