Für gute Stimmung sorgten die Musiker von „Cover Up“ mit Songs aus den vergangenen 40 Jahren. Roller
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Musikalisches Erdbeben: Vier Bands rocken zwei Tage lang die Grenzsägmühle
  • Nico Roller

Nein, es hat am Wochenende kein Erdbeben rund um die Grenzsägmühle in Niebelsbach gegeben. Zumindest nicht im eigentlichen Wortsinn.

Stattdessen waren wummernde Bässe, harte Gitarrenriffs und ausgelassen tanzende Besucher dafür verantwortlich, dass der Boden rund um das beliebte Ausflugslokal zitterte. Bei „Live at the Grenz“ drückten sich zwei Abende lang vier Bands gegenseitig die Klinke in die Hand.

Familiäres Festival

Ob Rock, Pop, Schlager, Oldies oder zeitlose Evergreens – die Besucher kamen voll auf ihre Kosten. Und sie kamen zahlreich. Sehr zur Freude von Jean-Jacques Frisch. „Das ist ein familiäres Festival“, erklärte er. Und er muss es wissen: Schließlich organisiert der gelernte Koch die Veranstaltung zusammen mit seinem Kollegen Nordin Dekkar jedes Jahr aufs Neue. Die Bands sucht er teilweise schon ein Jahr im Voraus aus, drei Wochen vor dem Festival beginnt der Aufbau. „Bis alles steht, ist es eine Menge Arbeit“, meinte Frisch lächelnd, „aber einmal im Jahr kann man das machen“.

Bei den Bands setzen er und Dekkar auf Altbewährtes. Da wisse man einfach, dass es gut ankommt. Stimmt: Gleich die erste Band am Freitagabend, „Zap Gang“, brachte die Menge zum Toben. Im Gepäck hatten die sechs Musiker so ziemlich alles, was sich auf Instrumenten spielen lässt: ein bisschen Country-Music, ein paar Oldies, eine Prise Funk, etwas Schlager und ganz viel Rock’n’Roll. Eine feurige Mischung, die das Publikum schnell aus sich heraus gehen ließ.

„Freunde, kommt doch mal ein bisschen näher“, forderte Sänger Walter Batzler. Das Publikum folgte der Bitte und hatte auch nichts gegen Klatschen, Tanzen und Mitsingen einzuwenden. Wie gut, dass die Musiker von „Cover Up“ anschließend auch hohe Erwartungen an ihre Zuhörer hatten: „Wenn ihr wollt, dass die euch in Birkenfeld noch hören, dann müsst ihr schon ein bisschen lauter singen“, meinte Sängerin Lorenza van Vliet, die zusammen mit ihrer Kollegin Silvia Pommerening tanzend die Bühne unsicher machte – in hohen Schuhen, wohlgemerkt. Auch von ihnen gab es so ziemlich alles zu hören, was in den zurückliegenden 40 Jahren die Charts gestürmt hat - von Bon Jovi über Dan Hartmann und Robbie Williams bis zu Bruno Mars und Adele.

Nicht weniger abwechslungsreich ging es am Samstag zu. Den Anfang machten „6th Element“, die den Gästen nicht nur mit Rock- und Popnummern ganz schön einheizten, sondern auch in Sachen Bühnenshow alle Register zogen. Perfekte Voraussetzungen für die Musiker von „Sudden Inspiration“, die zum ersten Mal bei „Live at the Grenz“ dabei waren. „Die haben sich bei uns beworben“, erzählte Jean-Jacques Frisch. „Ich habe mir ein paar Konzerte von denen angeschaut und sie für gut befunden.“

Das sahen am Samstagabend auch die Gäste so. Überhaupt schien das bunt gemischte Publikum viel Spaß zu haben. „Wir kommen öfter her und bleiben immer bis zum Schluss“, meinte Yvonne Vetter aus Birkenfeld. Sie treffe hier viele Freunde. Und die Musik? „Ist natürlich der Hammer.“ Mehr muss man dazu eigentlich nicht sagen.

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