Über vier Millionen Corona-Infizierte - Inzidenz steigt auf 83,1
Eine Maske liegt auf dem Mischpult, vor dem im Club "Neko" in Freiburg auf der Tanzfläche getanzt wird. Die Clubs im Land dürfen ihre Türen wieder öffnen, sofern sie die entsprechenden Vorschriften einhalten. Seit Beginn der Corona-Pandemie sind in Deutschland mehr als vier Millionen Menschen nachweislich mit dem Erreger Sars-CoV-2 infiziert.
Philipp von Ditfurth/dpa
Baden-Württemberg
Maskenlos im Takt: Erste Clubs öffnen die Tanzflächen - auch in Pforzheim wird gefeiert
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Pforzheim/Freiburg/Stuttgart. Seit dem Wochenende kann in baden-württembergischen Clubs unter bestimmten Bedingungen wieder ohne Maske getanzt werden. Club-Besucher haben unter anderem in Freiburg und Stuttgart wieder maskenlos auf den Tanzflächen gefeiert. Auch im Pforzheimer Club Sägewerk ließen die Menschen bis in die frühen Morgenstunden hinein ihrer guten Laune freien Lauf.

Möglich ist dies nach Angaben des Hotel- und Gaststättenverbands Dehoga durch ein mit dem Gesundheitsministerium ausgearbeitetes Muster-Hygienekonzept. Allerdings brauchen alle Clubs für das Tanzen ohne Maske in der Corona-Pandemie eine Genehmigung des jeweiligen Gesundheitsamtes.

«Für die Clubs ist das wie ein Befreiungsschlag, denn es ist auch ein erster großer Schritt nach langer Zeit hin zum normalen Clubfeeling, zur Atmosphäre mit langen Schlangen, guter Musik, mit Tanzen und spannendem Booking», sagte Colyn Heinze aus dem Stuttgarter Club Kollektiv.

Der Interessenverband vertritt Clubs und Veranstalter aus der Stadt und der Region.

Nach Angaben Heinzes hat etwa jedes zweite Mitglied die Chance genutzt und am Wochenende geöffnet. «Andere sind im Umbau, einige haben Schwierigkeiten, Mitarbeiter zu finden und andere können mit der nach wie vor teilweise geltenden Kapazitätsbeschränkung ihre Laden nicht wirtschaftlich betreiben», sagte er weiter.

Belüftung als wichtiger Faktor

Eine wichtige Rolle bei den Auflagen spielt die Belüftung des jeweiligen Clubs. Betriebe, die mit ihrer Lüftungsanlage eine Frischluftzufuhr von mindestens 40 Kubikmetern pro Stunde und Person gewährleisten können, dürfen seit dem Wochenende unter Beachtung der 3G-Regel bei voller Kapazität öffnen und Tanzen ohne Masken erlauben. Als Testnachweis gelten nur höchstens 48 Stunden alte PCR-Tests. Bei weniger starken Lüftungsanlagen dürfen höchstens 70 Prozent der sonst zulässigen Gästezahl in den Club kommen - und nur, wenn die Besucher geimpft oder genesen sind. Clubs ohne Lüftungsanlagen müssen als Ersatz Luftreiniger einsetzen.

Mit den Lockerungen geht Baden-Württemberg weiter als andere Bundesländer. «Da sind wir weiter als die Party-Metropole Berlin und Hamburg», sagte der Sprecher der Interessengemeinschaft Clubkultur Baden-Württemberg, Simon Waldenspuhl, vor dem Wochenende. Dass die Regelung nicht an Inzidenzwerte gebunden sei, sei besonders wichtig.

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