Coronavirus - 2G Regelung
Die Belegung der Intensivbetten mit Covid-Patienten nimmt immer weiter zu. Noch in dieser Woche könnten erneut strengere Maßnahmen in Baden-Württemberg greifen. Mit schwerwiegenden Folgen für Ungeimpfte.
Julian Stratenschulte/dpa
Baden-Württemberg
Landesweite 2G-Regel droht - Was die Corona-Alarmstufe bedeutet
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Stuttgart/Pforzheim. Schon bald könnte es für viele Menschen in Baden-Württemberg heißen: Bitte draußen bleiben. Mit der drohenden Corona-Alarmstufe setzt die Landesregierung in vielen Bereichen des öffentlichen Lebens auf 2G - dabei erhalten nur noch Geimpfte und Genesene Zutritt. Wer ungeimpft ist und nur einen Test vorweisen kann, bleibt außen vor. Was die Alarmstufe bedeutet und wann sie kommt.

Was ist die Alarmstufe?

Mit dieser letzten Eskalationsstufe der derzeit geltenden Corona-Verordnung möchte die Landesregierung die Überforderung des Gesundheitswesens verhindern. Ausschlaggebend ist die Belegung der Intensivbetten mit Covid-Patientinnen und -Patienten sowie die Zahl der Corona-Infizierten pro 100.000 Einwohner, die innerhalb einer Woche in eine Klinik eingeliefert wird. Steigt die Intensivbettenbelegung an zwei Werktagen in Folge über 390 oder die sogenannte Hospitalisierungsinzidenz über den Wert von 12, gilt ab dem nächsten Tag die landesweite 2G-Regelung.

Wann könnte es soweit sein?

Das Gesundheitsministerium hatte zuletzt mitgeteilt, dass die Alarmstufe möglicherweise schon Ende der Woche, «in jedem Fall» aber Mitte November ausgerufen werden könnte. Die Intensivbettenbelegung war zuletzt mehrfach stark gestiegen und lag bereits deutlich über 300. Eine Prognose der Uniklinik Freiburg für das Landesgesundheitsamt sagte den Anstieg auf 390 ebenfalls bereits für Ende dieser Woche voraus.

Was bedeutet das für mich?

Für viele Bereiche des öffentlichen Lebens wäre in der Alarmstufe der Zugang nur noch für Geimpfte und Genesene erlaubt. Das gilt etwa fürs Kino, Museum und Schwimmbad. Auch im Restaurant oder Café reicht in Innenräumen künftig ein Test nicht mehr aus. Ausnahmen gibt es etwa für öffentliche Verkehrsmittel und Religionsveranstaltungen. Für die Übernachtung im Hotel müssen Ungeimpfte einen PCR-Test vorlegen.

Welche Einschränkungen gibt es noch?

Die Kontaktbeschränkungen für Ungeimpfte werden weiter verschärft. Treffen sind in der Alarmstufe nur noch für einen Haushalt und eine weitere Person erlaubt. Ausgenommen sind davon Geimpfte, Genesene und Menschen, die sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen können. Auch Kinder und Jugendliche bis 17 Jahre werden nicht mitgezählt.

Was heißt das für die Weihnachtsmärkte?

Auch auf den in diesem Jahr wieder in zahlreichen Städten angekündigten Märkten gilt damit die 2G-Pflicht. Wer eine Bratwurst oder einen Glühwein möchte, braucht einen Impf- oder Genesenen-Nachweis. Für den reinen Warenverkauf soll das nicht nötig sein. Welche Regeln in diesem Jahr in Pforzheim gelten, können Sie hier nachlesen.

Wer wäre davon alles betroffen?

Die Quote der vollständig gegen Corona Geimpften lag im Südwesten zuletzt bei rund 65 Prozent. Somit verfügt rund ein Drittel der Bevölkerung in Baden-Württemberg noch über keinen vollständigen Impfschutz. Für Kinder unter 12 Jahren gibt es bislang noch keinen in der EU zugelassenen Impfstoff. Bei den Über-12-Jährigen lag die Impfquote bereits bei rund 74 Prozent.

Und wann ist wieder Schluss mit den strengeren Regeln?

Damit die verschärften Corona-Maßnahmen außer Kraft treten, müssen die Schwellenwerte an fünf Werktagen in Folge unterschritten werden. Nach der Alarmstufe würden zunächst wieder die Regeln der Warnstufe gelten.

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