Bei schönem Wetter ein Eis zu bekommen, war im Südwesten wegen der Corona-Einschränkungen bisher ein schwieriges Unterfangen. Nun hat das Land ein Einsehen mit den Eisdielen und ihren Kunden - aber nur unter Auflagen.
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Baden-Württemberg
Land will Verkauf in Eisdielen nun doch erlauben
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Stuttgart. Zusammen mit vielen Geschäften sollen am Montag in Baden-Württemberg nun auch die Eisdielen wieder öffnen dürfen. Waren bislang nur Abhol- oder Lieferservice erlaubt, soll künftig auch der direkte Verkauf an der Theke wieder möglich sein, teilte das Wirtschaftsministerium am Freitag auf Anfrage mit. Voraussetzung sei allerdings, dass sämtliche Hygienevorschriften eingehalten würden. Dazu zählt nach allgemeiner Vorgabe zum Beispiel, dass keine Warteschlangen entstehen und die Kunden ausreichend Abstand zueinander halten können und das auch tun.

Das Ministerium hatte sich nach eigenen Angaben seit längerer Zeit für eine Öffnung eingesetzt. Der endgültige Beschluss der Landesregierung steht allerdings noch aus. Die Corona-Verordnung des Landes und auch die Auslegungshinweise dazu würden aber noch am Wochenende entsprechend überarbeitet, hieß es.

Speziell um Eisdielen hatte es in den vergangenen Wochen viel Verwirrung gegeben. Grundsätzlich galt bislang: Nur wer am Telefon oder per Internet bestellt und dann erst hingeht, bekommt sein Eis. Auch ein Lieferservice war erlaubt. Wer dagegen ohne vorherigen Anruf erscheint und seine Bestellung über den Tresen ruft, bekommt bisher kein Eis.

Allerdings konnten die Kommunen eigene, schärfere Regeln erlassen. «Lediglich ein Lieferdienst an eine Adresse ist möglich», heißt es beispielsweise in den Vorgaben der Stadt Karlsruhe zum Thema Eisdielen. So ein Sonderweg sei auch künftig möglich, betonte das Wirtschaftsministerium.

So darf etwa Eiskonditor Pino Cimino, der mit seiner Familie drei Eisdielen in verschiedenen Städten betreibt, derzeit nur in Rastatt und Gaggenau einen Abholservice zusätzlich zum Eisversand im tiefgekühlten Paket per Express-Post anbieten, in Karlsruhe nicht.

Der funktioniere auch gut, trotzdem sei es kein Vergleich zum üblichen Geschäft. «Es wird schon knapp», sagte Cimino. «Die Einbußen sind stark.» Der Umsatz liege bei etwa zehn Prozent des üblichen Niveaus zu dieser Jahreszeit. April bis Juli sei die wichtigste und stärkste Zeit, ab August flache es dann wegen der Sommerferien schon wieder ab.

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