Mit Vorfreude blickt Aline Diller auf die anstehende „Pforzelona Female Rap Edition“.
Pforzheim
Kupferdächle stellt sein neues Programm vor – Vorfreude auf „Female Rap Edition“
  • Johannes Becht

Pforzheim. Seit vielen Jahren steht das Kulturzentrum Kupferdächle in Pforzheim für kulturelle Aktivitäten sowie bildungssorientierte und ideenreiche Jugendarbeit. Nach den Sommerferien geht es nun wieder los im Jugendkulturtreff.

„Ein buntes Programm“ habe man zu bieten, so Paul Taube, Leiter des Hauses – allen voran die Themenwoche für Schulklassen vom 13. bis 19. November, bei der es dieses Mal in 40 Workshops und fünf Veranstaltungen um Nachhaltigkeit geht. „Für viele Jugendliche ist das Thema sehr sperrig“, räumt Kulturmanagerin Jenny Spaunhorst ein, kündigt aber an: „Wir wollen es in vielen Facetten darstellen.“ Und Geschäftsführer Detlef Wagner ergänzt: „Wir beleuchten neben der Umwelt auch den kulturellen und sozialen Aspekt.“

Damit sich das Kupferdächle zukünftig noch mehr zu einem Jugendtreffpunkt entwickle, gibt es die „Happy Hauer“ jeden Freitag ab 17 Uhr im Café. Das Wort „Hauer“ – fast gleichklingend mit dem englischen Wort „Hour“ – bezeichnet die Eckzähne im Unterkiefer des Wildschweins und ist eine widersprüchliche Anspielung auf das, was es im Café zu essen gibt: fleischlose Kost. „Eine Idee des Jugendausschusses“, berichtet Aline Diller, die seit dem 1. September im Kupferdächle arbeitet.

Im Anschluss an die „Happy Hauer“ folgen weitere Acts, so zum Beispiel das Schülerband-Festival am 21. Oktober. „Wir wollen junge Bands fördern“, so Jenny Spaunhorst. „Häufig ist so ein Event der Start einer neuen Band.“

Besonders stolz ist man dabei auf die „Pforzelona Female Rap Edition“ am 1. Oktober. „Frauen werden in der Rap-Szene nicht anerkannt“, kritisiert Aline Diller. Deshalb gebe es nun einen Abend ausschließlich weibliche Acts. Neben den Rapperinnen SXTN und Antifuchs ist auch die DJane Sarai Duke zu Gast. Dass die Mehrzahl der Karten für das Event noch zu haben sei, kommt für Diller nicht überraschend. „Pforzheim wird nicht zugetraut, solche Acts zu bringen“, kritisiert sie. Trotz der sogar günstigeren Preise sei die gleiche Veranstaltung in Stuttgart schneller ausverkauft. „Das gleiche Event ist in Stuttgart doppelt so cool“, so Diller.

Im Kontext zunehmender Fremdenfeindlichkeit in Deutschland findet im Kupferdächle jeweils am 12., 13. und 14. Oktober das internationale Theaterprojekt „Instant Acts“ für Schulklassen statt. Dieses richtet sich gegen Gewalt und Rassismus. „Als Haus wollen wir hier eine klare Haltung zeigen“, bekräftigt Paul Taube. Bei „Instant Acts“ kommen Künstler aus verschiedenen Ländern ins Kupferdächle, um hier in Workshops mit den Jugendlichen zu arbeiten. Die Inhalte sind dabei vielfältig, von Beatbox über Theater bis hin zu Breakdance. Kommuniziert wird über Hände und Füße.

Mehr Informationen lesen Sie unter www.kupferdaechle.de.

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