Der Pforzheimer Künstler Eckard Bausch verleiht den Entwurf eines „Morlock Holes“. Um was es dabei genau geht, kann man sich von ihm erklären lassen. Foto: Meyer
Kultur
Kunst zum nach Hause nehmen – Künstler-Artothekt mit neuem Konzept
  • Sandra Pfäfflin

Pforzheim. Schon dreimal ging die Artothek, bei der Kunstwerke ausgeliehen werden, erfolgreich über die Bühne. Nun gibt es ein neues Konzept, um noch mehr Nähe zwischen den Kunstliebhabern und den Künstlern herzustellen.

Wie geht das?

In der Künstler-Artothek können 13 Maler, Fotografen, Illustratoren und Bildhauer ihre Arbeiten in einer kleinen Ausstellung in der Pforzheim Galerie präsentieren. Am Freitag ist um 19 Uhr Vernissage. Am Samstag gibt es von 11 bis 17 Uhr Gelegenheit, mit den Ausstellenden ins Gespräch zu kommen und bei einer Führung um 15 Uhr Wissenswertes über die Objekte zu erfahren. Am Sonntag ist die Artothek im Kollmar & Jourdan-Haus dann von 10 bis 17 Uhr geöffnet: Um 11 Uhr gibt es erneut eine Führung, von 14 bis 16 Uhr können die Lieblingsstücke dann gut verpackt mit nach Hause genommen werden.

Was kostet es?

Die Leihgebühr bis 7. Dezember beträgt 20 Euro pro Werk. Es können bis zu drei Arbeiten entliehen werden. Die Stadt Pforzheim verpackt und versichert die ausgeliehenen Objekte.

Wie fand die Auswahl der Künstler statt?

13 neue Künstler hat die Galerievorsitzende Regina Fischer dieses Mal verpflichtet. Mit dabei sind ganz junge Künstlerinnen, wie Ilona Trimbacher, Anna Eickhoff und Sonja Keppler, die an der Hochschule studiert. In Pforzheim bislang weniger bekannte Maler wie Thomas Olze, aber auch sehr beliebte Kunstschaffende, Dieter Huthmacher und Manfred Schmalriede, sind vertreten. Mit Eckhard Bausch und Dean Glandon werden zudem zwei Heroen der regionalen Kunstszene präsentiert. Der Kunsthistorikerin ist es wichtig, eine möglichst breite Palette an Formaten, Stilrichtungen und Materialien anbieten zu können. Zudem gibt es eine Obergrenze für die Größe: Die Bilder dürfen maximal 120 mal 80 Zentimeter messen, „damit sie noch auf den Rücksitz oder in den Kofferraum eines Autos passen“, sagt sie.

Was zeigen die Künstler?

Eckard Bausch präsentiert drei unterschiedliche Objekte: Der skulpturale Entwurf eines „Morlock Holes“, das in der Großfassung im Kunstverein Pforzheim zu sehen war, die reliefartige Arbeit „Chain“ aus bemaltem Beton und die Zeichnung „Kosmos“. Von Albrecht Bopp kommen drei konstruktivistische Stadtlandschaften und Interieurs. Thomas Brotzler steuert drei Fotografien aus der Reihe „Sakralbauten der Region“ bei. Von Anna Eickhoff stammen Zeichnungen und ebenfalls Fotografien. Dean Glandon zeigt drei Bilder in Mischtechnik auf Packpapier. „Die Schönen der Nacht“ von Dieter Huthmacher regen zum Schmunzeln an, während Sonja Keppler aus Papier und Kleistermasse archaisch anmutende Masken schuf.

Der Bilderserie „Post Utopia“ von Thomas Olze liegen konkrete architektonische Strukturen zugrunde, die für den Brutalismus typisch sind und zum Teil stark fragmentiert wurden. Fast schon verspielt muten die Bilder „Frau mit Rabe“ und „Zwillinge“ sowie die Skulptur „Spiegelung“ von Dorothea Rogulja-Wagner an, während Manfred Schmalriede in seinen Fotografien in eine geheimnisvolle Natur entführt. Gegenständlich und oft witzig sind die vier Skulpturen von Rosemarie Szalay aus Bronze und Speckstein – unter anderem ein Teufelchen mit goldenen Hörnern. Werner Stütz hat für seine eigenwilligen Skulpturen Fundstücke verarbeitet, während Ilona Trimbacher dem Heimatbegriff eine neue, frische Bedeutung gibt.

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